Ørsted baut weltgrößte Windfarm in der Nordsee
Ørsted baut weltgrößte Windfarm in der Nordsee
faz.net: Windparks auf See sind deutlich teurer geworden. Das setzt die Branche massiv unter Druck. Das dänische Unternehmen hat jetzt entschieden, trotzdem am Bau festzuhalten.
Das dänische Unternehmen Ørsted hatte angesichts gestiegener Kosten an den Plänen gezweifelt, aber nun hat sich der Konzern entschieden, den Bau des Windparks Hornsea 3 doch fortzusetzen. Er soll nach früheren Berechnungen mehr als 8 Milliarden Pfund (mehr als 9 Milliarden Euro) kosten. Das Projekt vor der Küste Yorkshires in der britischen Nordsee wird mit fast 3 Gigawatt die größte Windanlage der Welt und soll mehr als 3 Millionen Haushalte mit Strom versorgen können.
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Ørsted kündigte aber an, mit der britischen Regierung die langfristig garantierte Einspeisevergütung nachzuverhandeln. Voriges Jahr hatte Ørsted den Zuschlag bekommen, doch zu einem rekordniedrigen Preis von nur 37,35 Pfund je Megawattstunde. Inzwischen hat die Londoner Regierung die Einspeisevergütung für neue Projekte um zwei Drittel auf 73 Pfund je Megawattstunde angehoben. Da sich diese Zahlen auf Preise von 2012 beziehen, dürfte die garantierte Vergütung in den nächsten Jahren in Richtung 100 Pfund gehen.
Der Aktienkurs von Ørsted stieg nach der Ankündigung um rund 3 Prozent. Seit Jahresanfang ist der Börsenwert des globalen Marktführers von Offshore-Windenergie allerdings um 43 Prozent gefallen. Dies weist auf die schweren Probleme hin, in denen die Offshore-Branche steckt. Viele Länder haben in den vergangenen Jahren die Vergütung des erzeugten Stroms von Garantien auf Auktionen umgestellt, darunter auch Deutschland. Projektentwickler wie Ørsted geben den aus den Auktionen resultierenden Kostendruck auf die Turbinenhersteller weiter.
Windparks in den USA aufgegeben
Die „großen Vier“ Nordex , Siemens Energy , Vestas und GE teilen sich aktuell knapp 90 Prozent des Marktes außerhalb Chinas. Deren Margen sind in den vergangenen Jahren deutlich gesunken und haben lange Verluste geschrieben. Preissenkungen mussten durch massive Kosteneinsparungen kompensiert werden. Zu gestörten Lieferketten gesellen sich gestiegene Zinsen sowie Kostensteigerungen durch die Inflation, die Turbinenhersteller besonders hart treffen. Denn ein großer Teil ihrer Kosten resultiert aus dem Einkauf von Stahl, Energie und Transportdienstleistungen.
Projektentwickler Ørsted hatte in der vergangenen Woche mit den Bauarbeiten für einen weiteren Offshore-Windpark in der deutschen Nordsee begonnen. Borkum Riffgrund 3 soll bis 2025 mit einer Leistung von 913 Megawatt der bislang größte Offshore-Windpark Deutschlands werden. Auch vor Norderney baut der dänische Konzern aktuell einen Windpark, Gode Wind 3… weiterlesen