Pandemie-Schutz: Wie Tiere mit Krankheit umgehen

Pandemie-Schutz: Wie Tiere mit Krankheit umgehen
Mandrill-Affen beim Lausen Foto: vt.edu

Pandemie: Wie Tiere mit Krankheit umgehen

Lernen von den Tieren: In Pandemie-Zeiten lohnt ein Blick ins Tierreich. Dort machen uns Fische, Ameisen, Fledermäuse, Bienen oder Affen vor, wie Social Distancing richtig funktioniert und warum es ein sicheres und vor allem gesundes Zusammenleben in Gruppen garantiert.

Biologie-Professorin Dana Hawley vom Virginia Tech College of Science beschreibt in ihrer aktuellen Studie ihre Beobachtungen an Vampirfledermäusen oder Mandrill-Affen, die durch ein Absondern aus ihren sonst in engem Kontakt lebenden Gruppen verhindern, dass eine mögliche Infektion sich ausbreiten und weitere Gruppenmitglieder erfassen kann. Sie ziehen sich instinktiv zurück, wenn sie sich nicht wohl fühlen.

Die Mandrills etwa verzichten sogar auf die gegenseitige Fellpflege. Die ist normalerweise nicht nur ein Akt der Körperpflege. Sie sorgt vor allem für die Aufrechterhaltung des Sozialgefüges in der Affengemeinschaft.

Der Verzicht auf diese Nähe entspringt einem Instinkt der Tiere.

Menschen haben gelernt ihren Instinkt zu verdrängen

Auch bei den Fledermäusen hat Hawley ähnliches beobachtet. Sie vermutet: „Das ist auch bei uns Menschen so in den Genen verankert, wir aber habe zudem gelernt, diesen Impuls, den wir verspüren, wenn es uns nicht richtig gut geht, zu missachten und zu unterdrücken.“

Nach Auffassung der Forscherin und ihres Teams zeigt der Blick ins Tierreich aber, wie sinnvoll dieser natürliche Impuls zur Absonderung im Krankheitsfall ist. „Kontakte zu reduzieren macht Sinn“, sagt Dana Hawley, „das missachten wir Menschen und nehmen dabei oft große soziale Folgekosten in Kauf.“ Etwa wenn sich dadurch Krankheiten ausbreiten und ganze Wirtschaftszweige lahmlegen.

Vampirfledermäuse werden, wenn sie erkranken, vorübergehend als Einzelgänger – ganz im Gegensatz zu ihrem eigentlichen Gruppenleben, das sie eigentlich für die Futtersuche benötigen.

Sie fahren ihre ganze Aktivität zurück. „Ganz so, wie auch wir Menschen es kennen, wenn wir uns krank fühlen und am liebsten morgens gar nicht aus dem Bett aufstehen wollen“, erklärt Sebastian Stockmaier von dr Austin University in Texas.

Karibik-Langiste Foto: vt.edu

Auch Ameisen sondern sich, wenn sie krank sind, ab. Bei Bienen erfolgt mitunter sogar der Verweis aus dem Stock durch die ganze Gruppe: Safty first.

Wenn nicht Abstand, dann wenigstens Hygieneregeln

Karibik-Langusten verlassen im Krankheitsfall freiwillig sogar die schützenden Höhlen, in denen die Tiere geschützt leben und schwimmen ins offene Meer. Dadurch bringen sie sich selbst zwar in Gefahr. Sie vermeiden aber, dass sie angesteckt werden – und vertrauen wohl darauf, dass sie als gesunde Tiere im Ozean schon zurecht kommen werden.

Uns Menschen rät die Wissenschaftlerin in Blacksburg, wir sollten – wenn wir schjon nicht unserem gesunden Instinkt folgen und Abstand halten – uns wenigstens mit Masken schützen und reichlich Hände waschen.

pit

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