Schlimmes Ende einer löblichen Geschäftsidee
Schlimmes Ende einer löblichen Geschäftsidee
Wirtschaft pervers: Kann‘s wirklich wahr sein? Der US-Mobilitätsanbieter Uber schrottet – ausgerechnet während des durch Corona ausgelösten Fahrrad-Booms – Tausende seiner roten E-Bikes – nur weil die Räder nicht rentabel genug seien. Davon berichten unzählige Socialmedia-Posts und US-Medien. Die Empörung ist groß.
Voll funktionsfähige Elektrofahrräder, gesammelt in Hinterhöfen und auf Parkplätzen, stapeln sich zu riesigen Halden, in die große Bagger-Schaufeln greifen, um die nachhaltigen Transportfahrzeuge in Müllpressen zu werfen… Kaum ein Beobachter kann es verstehen.
Zu wenig Rendite – dann landet die Geschäftsidee im Müll
Noch vor wenigen Monaten hatte der Fahrdienstanbieter Uber die Mehrheit am E-Scooter-Unternehmen Lime übernommen. Auch dort gingen inzwischen aber die Lichter aus. Laut Presseberichten reichte den Uber-Eignern die erzielte Rendite offenbar nicht. Die Startups scheitern an ihren eigenen Maßstäben. Die lauten: Aus guten Ideen rasch große Profite erwirtschaften und das Unternehmen an Investoren zu verkaufen.
Der Traum blieb dieses Mal unerfüllt.
Dass die Verschrottung ausgerechnet dann erfolgt, wenn viele US-Bürger auf Drahtesel angewiesen sind, weil sie in der Krise ihre Jobs verloren und kaum noch Geld in der Tasche haben, empört nun viele Aktivisten. Statt die Jump-Räder zu vernichten, hätte das Unternehmen sie ja auch günstig verkaufen oder an Bedürftige verschenken können, meinen sie auf etwa auf Twitter.
Eine Aktion, die Kopfschütteln auslöst – über das verquere Denken von Ökonomen.
Gerd Pfitzenmaier