So können wir alle das Klima besser schützen

So können wir alle das Klima besser schützen
Foto: Pixabay CC/PublicDOmain/Sumanley U.

So können wir alle das Klima besser schützen

Ohne eine Änderung des täglichen Verhaltens wird Energiesparen nicht gelingen. So deutlich mahnen Experten des Umweltbundesamts (UBA) die Bürger in Deutschland: Trotz immer mehr energiesparenden Geräten nämlich ist der Gesamtverbrauch an Energie in Haushalten weiter gestiegen.

Die Gründe nennt das UBA in einer Pressemeldung: Wir nutzen „mehr und größere Geräte“ und leben zusätzlich auf einer stetig „steigenden Pro-Kopf-Wohnfläche“. Während unsere Geräte also immer häufiger Energie einsparen und damit auch das Klima schützen würden, zerstört unser Verhalten diese an sich positive Entwicklung und lenkt sie stattdessen ins Gegenteil – ein klassischer Rebound-Effekt.

Klimafreundlicheres Verhalten färdern

Die Umweltexperten des Bundesamts schlagen daher vor, die Politik müsse mit finanziellen Anreizen, mehr Beratung und Einsparverpflichtungen Bürgerinnen und Bürger dabei unterstützen diesen Wirkungskreis zu durchbrechen. Die Wissenschaftler starteten daher ihr Vorhaben „Möglichkeiten der Instrumentierung von Energieverbrauchsreduktion durch Verhaltensänderung“. Sie versuchen damit herauszufinden, wie sich in den Bereichen „Wohnfläche, Stromverbrauch in Haushalten und Gewerbe sowie für das Thema Arbeitszeit“ das Verhalten von Menschen auf das Einsparen von Energie auswirkt und, wie dieses Verhalten beeinflusst werden kann.

Ihr Ziel ist das Erarbeiten von Vorschlägen für Politikinstrumente, wie dieses Verhalten beeinflusst werden kann.

Entscheidend sei, so das UBA, dass größere Energieeinsparungen nur dann möglich sind, wenn viele Bürgerinnen und Bürger ihr Verhalten anpassen. Ohne politische Maßnahmen wie massive finanzielle Anreize, Einsparverpflichtungen, bei denen etwa Energieversorgungsunternehmen Maßnahmen zum Energiesparen umsetzen müssen, oder flächendeckende Beratungsangebote werden die notwendigen Verhaltensänderungen nicht zu erreichen sein.

Anstrengungen lohnen sich

Die im Vorhaben erarbeiteten Maßnahmen würden sich lohnen: Eine effizientere Wohnraumnutzung, beispielsweise durch Untervermietung, kann zu einer Minderung des jährlichen Energieverbrauchs im Jahr 2030 zwischen 20 und 59 Terrawattstunden pro Jahr führen. Das entspricht etwa der Stromerzeugung von zwei bis sechs großen Kohle- oder Atomkraftwerken im Jahr.

Das UBA fand heraus: „Für die Reduzierung des Energieverbrauchs von elektrischen Geräten ist nicht nur die Energieeffizienzklasse entscheidend, sondern auch die passende Dimensionierung und Anzahl von Haushaltgeräten wie Kühl- und Gefriergeräten oder die Reduktion von Einschaltzeiten von Fernsehern. Die untersuchten Haushalte verfügen im Schnitt über 1,5 bis 1,7 Fernsehgeräte und 1,5 bis 2,2 Kühlgeräte. Würden bis zum Jahr 2030 bei der Zielgruppe „Ältere Haushalte“ die zusätzlichen Kühlgeräte abgeschafft, würde die eingesparte Energie 55,5 Gigawattstunden im Jahr betragen. Das entspricht etwa dem Stromverbrauch von 20.000 Vier-Personen-Haushalten.“

Deshalb empfiehlt der Abschlussbericht, die Suffizienz-Strategie durch einen gesellschaftlichen Dialog zu begleiten, um zu ausgewählten Themen eine größere Öffentlichkeit zu sensibilisieren und Debatten anzustoßen.

red

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