Stille Nacht: Die Ostsee singt um ihr Überleben

Stille Nacht: Die Ostsee singt um ihr Überleben

Stille Nacht: Die Ostsee singt um ihr Überleben

In der Weihnachtszeit wird die Ostsee auf eine noch nie dagewesene Weise zu hören sein. Das klassische Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“, gespielt vom „Baltic Sea Symphony Orchestra“, soll die Finnen daran erinnern, wie wichtig es ist, ihr einziges Meer zu schützen. Alle Klänge, die im Lied zu hören sind, stammen aus der Ostsee-Umgebung.

Die Baltic Sea Action Group (BSAG), eine finnische gemeinnützige Nichtregierungsorganisation, die sich für den Erhalt der Ostsee einsetzt, gab eine einzigartige Version des Weihnachtsklassikers „Stille Nacht, heilige Nacht“ in Auftrag. Der international renommierte Komponist und Produzent DJ Slow schuf das einzigartige Lied mit Klängen von Wind, Möwen, Wellen, Schilf, Wassertropfen, Enten, Eis, Eiderenten und Kegelrobben.

Foto: Jaakko Ruola

„Dies war ein äußerst denkwürdiges und wichtiges, aber auch herausforderndes Projekt. Die Ostsee ist in vielerlei Hinsicht einzigartig – und diese Einzigartigkeit ist auch in der Geräuschkulisse ihrer Natur zu hören“, betont DJ Slow.

Ostsee droht zu verstummen

Die Idee für das Weihnachtslied, das mit Meeresgeräuschen unterlegt ist, wurde von der empfindlichen Umwelt der Ostsee inspiriert, die laut BSAG nicht als selbstverständlich angesehen werden kann. Das Ökosystem der Ostsee wird vor allem durch Nährstoffe, die ins Meer gelangen, sowie durch die globale Erwärmung belastet.

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Schätzungen zufolge ist die Hälfte der Lebensraumtypen der Ostsee gefährdet. Die Ostsee hat von vornherein relativ wenige Arten, sodass das regionale Aussterben auch nur einer Art einen großen Einfluss auf ihr Ökosystem hat.

Wirksamere Schutzmaßnahmen erforderlich

Die BSAG arbeitet mit einem umfangreichen Netzwerk aus Forschern und Partnern zusammen, um wirksamere Wege zum Schutz der ökologischen Vielfalt der Ostsee zu finden. Die Schutzbemühungen konzentrieren sich auf drei Schlüsselthemen:

„Die Eutrophierung ist der größte Faktor für den Verlust der Natur. Aus diesem Grund müssen wir die Menge der Nährstoffe begrenzen, die ins Meer gelangen. Dies kann durch regenerative Landwirtschaft erreicht werden, die bessere Ernten bringt, dabei hilft, Kohlenstoff im Boden zu binden und Nährstoffe auf den Feldern zu halten. Wir können die Vielfalt der Meeresumwelt auch schützen, indem wir privaten Landbesitzern dabei helfen, Meeresgebiete, insbesondere gefährdete Unterwassergebiete, zu schützen. Darüber hinaus ist es wichtig, die Menge der Abwassereinleitungen von Frachtschiffen in die Ostsee zu verringern. Die finnische Regierung hat gerade ein neues Gesetz verabschiedet, das sich mit diesem Thema befasst“, sagt Anna Klemelä, Projektmanagerin bei BSAG.

Obwohl etwa ein Viertel des Bodens der Ostsee abgestorben ist, kann das Meer noch gerettet werden.

„Das Weihnachtslied, das vom Meer selbst gesungen wird, ist ein Aufruf an alle Finnen – wir müssen zusammenarbeiten, damit unser einziges Meer nicht verstummt“, so Klemelä abschließend.

bsag

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