Tiefsee-Tiere vom Aussterben bedroht
Tiefsee-Tiere vom Aussterben bedroht
Die Tiefsee ist die größte Umwelt der Erde mit Tausenden von einzigartigen Arten, die in extremen Lebensräumen leben. Die Abgelegenheit dieser Lebensräume macht es schwierig, ihre Erhaltungsanforderungen zu verstehen und zu kommunizieren. Neue Forschungen der Queen’s University Belfast haben dazu geführt, dass 184 Tiefseearten in die weltweite Rote Liste der bedrohten Arten aufgenommen wurden. Fast zwei Drittel werden als bedroht eingestuft, was die dringende Notwendigkeit unterstreicht, sie vor dem Aussterben zu schützen. Die Forschungsergebnisse wurden im Journal „Frontiers in Marine Science“ vorgestellt. Die Autoren forderten schärfere Maßnahmen, um etwa Tiefseebergbau stärker zu reglementieren.
Bei ihrer Untersuchung haben sich die Forscher insbesondere auf Arten konzentriert, die an sogenannten hydrothermalen Quellen leben. Diese Quellen sind nur eines dieser einzigartigen Tiefseeökosysteme. Sie beherbergen eine ähnliche Dichte an Leben wie tropische Regenwälder oder Korallenriffe. Weltweit sind etwa 600 dieser Hotspots bekannt und die meisten sind ein Drittel eines Fußballfeldes groß. – nur eines von vielen Ökosystemen in der Tiefsee.
Das industrielle Interesse an der Tiefsee, einschließlich des Tiefseebergbaus zur Gewinnung kommerziell wichtiger Metalle, nimmt zu. Daher ist es jetzt von entscheidender Bedeutung, diese einzigartigen, insularen Ökosysteme und ihre speziellen endemischen Arten zu schützen.
Die leitende Forscherin und Doktorandin der Queen’s University Belfast, Elin Thomas, sagte: „Wir haben uns auf die Bewertung von Arten konzentriert, die an hydrothermalen Quellen gefunden wurden, da diese Gebiete zunehmend wegen ihrer natürlichen Ressourcen ausgewählt werden, und wir wollten besser verstehen, welche Bedrohung dies für die reiche Meeresfauna darstellt, die dort zu finden ist. Da die Schuppenfußschnecke eine der vorherrschenden Artengruppen in Schlotlebensräumen ist und seit 2019 als gefährdet eingestuft wird, haben wir uns bei unserer Studie auf Mollusken konzentriert.“
Die Forscher wendeten die Kriterien der Roten Liste der IUCN an, um das Aussterberisiko aller Molluskenarten zu bewerten, die ausschließlich aus Hydrothermalquellen bekannt sind. Die Untersuchung ergab, dass von den 184 bewerteten Arten 62 % als bedroht eingestuft sind, die anderen sind stark gefährdet.
Die Schlotmollusken des Indischen Ozeans seien am stärksten vom Aussterben bedroht. Dies decke sich mit der Verteilung der von der Internationalen Meeresbodenbehörde erteilten Bergbauverträge, was das Risiko des Bergbaus für Schlotmolluskenarten verdeutlicht und klar zeigt, warum wir diese Daten brauchen, schreiben die Forscher. Die Autoren fordern schärfere Maßnahmen, um etwa Tiefseebergbau stärker zu reglementieren. (Quelle: Queen’s University Belfast)
Hier findet man die Studie in „Frontiers in Marine Science“
hjo