Tipps für Klimaschutz auf dem Teller
Tipps für Klimaschutz auf dem Teller
test.de: Essen trägt zum Klimawandel bei. Unsere Ernährungsexperten erläutern, wie klimafreundlicher Genuss funktionieren kann und was hinter der Planetary Health Diet steht.
Die Erde heizt sich auf – und unsere Ernährung ist mit schuld daran. Weltweit entstehen bei der Produktion von Lebensmitteln Unmengen klimaschädlicher Treibhausgase. Sie allein gefährden das Ziel, die Erwärmung der Erde auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, haben Forscher der Uni Oxford berechnet. Ihr Fazit: Nicht nur die Landwirtschaft muss sich verändern, auch unsere Ernährungsgewohnheiten.
Keine Angst: Den Klimateller günstig zu füllen, heißt nicht, auf bestimmte Lebensmittel grundsätzlich zu verzichten. Es gilt aber, das Einkaufsverhalten zu hinterfragen und bewusster zu wählen: Erdbeeren im Februar, Avocados aus Peru, täglich Fleisch zum Mittag – wo lohnt ein Umdenken am meisten? Forscher haben die Emissionen vieler Lebensmittel vom Feld bis zum Laden ermittelt. Wir stellen die wichtigsten Empfehlungen vor.
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Jeder zweite Tag fleischfrei
Einen Großteil der ernährungsbedingten Emissionen verursacht die Landwirtschaft. Für Äcker und Weiden werden CO2-Speicher wie Regenwälder und Moore zerstört. Durch Stickstoffdünger, die Verdauung von Wiederkäuern und Gülle entweichen Kohlendioxid, Methan und Lachgas in die Atmosphäre. Etwa die Hälfte der Emissionen geht auf das Konto tierischer Produkte.
Wer hier ansetzt und vorwiegend Pflanzenkost isst, kann seinen CO2-Fußabdruck am effektivsten verkleinern. Niemand muss fürs Klima Veganer werden. Wenn aber jeder zweite Tag vegetarisch bleibt und die Fleischportionen klein ausfallen, nützt das nicht nur dem Klima, sondern auch der Gesundheit: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Wurst und Fleisch pro Woche.
Bei Obst und Gemüse ist es für die Klimabilanz oft entscheidend, wo und wie es angebaut, verpackt und transportiert wurde. Wissenschaftler schlagen ein verpflichtendes Klimalabel auf Lebensmittelverpackungen vor. Aber auch ohne das kann jeder schon beim Einkauf ans Klima denken.
Tipp: Was hinter Labels wie „100% CO2-neutral“ oder „klimapositiv“ steckt und ob sie mehr als Greenwashing sind, haben wir im Test von Klimaversprechen auf Lebensmitteln geprüft. Über den Trend zeitweise – etwa im Januar – vegan zu essen, lesen Sie in unserem Special zum Veganuary.
CO2-Fußabdruck: So lesen Sie unsere Balkendiagramme
Mit der Maßeinheit CO2-Äquivalente lässt sich angeben, wie viele Treibhausgase pro Kilogramm Lebensmittel entstehen – vom Feld bis in den Laden. Neben Kohlendioxid fließen weitere Treibhausgase wie Methan und Lachgas in den Wert ein. Sie werden gemäß ihrer klimaschädlichen Wirkung in die Einheit umgerechnet, damit sich der CO2-Fußabdruck verschiedener Lebensmittel vergleichen lässt.
Fleisch, Milch und Co reduzieren
Was von Tieren stammt, verursacht meist hohe Emissionen. Da sie Futter brauchen, wird viel Ackerfläche zum Anbau von Futterpflanzen verwendet. Würde darauf etwa Getreide wachsen, könnte es effizienter Menschen ernähren. Wer fleischarm isst und Butter, Milch, Joghurt zum Teil durch Margarine, Pflanzendrinks sowie Desserts etwa auf Sojabasis ersetzt, verkleinert seinen CO2-Fußabdruck deutlich.
Hauptsache Veggiebasis. Ersatzprodukte wie Veggie-Schnitzel, Veggie-Nuggets, Veggie-Burger-Patties oder Vegetarische Wurst finden sich auf Basis etwa von Soja , Hülsenfrüchten oder Getreide. Ihre Klimawirkung unterscheidet sich wenn, dann meist wenig voneinander – in der Regel aber deutlich von Fleisch oder Milchprodukten. Wählen Sie, was Ihnen schmeckt.
Huhn und Schwein statt Rind. Wenn Wiederkäuer verdauen, entsteht Methan. Das ist rund 25-mal klimaschädlicher als Kohlendioxid. Die Herstellung von einem KiloRindfleisch verursacht im Schnitt mehr als doppelt so viel Emissionen wie Hühner- oder Schweinefleisch… weiterlesen