Umfrage bestätigt die Sorge um Zustand der Meere

Umfrage bestätigt die Sorge um Zustand der Meere
Das Meer ist faszinierender Lebensraum für unzählige Tiere und Pflanzen und mit seinen Stränden Sehnsuchtsort für die Menschen. Doch die Ozeane sind durch Klimawandel und Verschmutzung immer mehr gefährdet. Wie sehr beunruhigt dies die Deutschen? Und welche Umweltprobleme im Meer sind aus Sicht der Menschen in Deutschlannd die drängendsten? Diesen und weiteren Fragen ist das SINUSInstitut in Kooperation mit YouGov anlässlich des Welttages des Meeres am 8. Juni, für die in einer repräsentativen Online‐Studie 2.063 Personen zwischen 18 und 69 Jahren befragt wurden, nachgegangen.

Der Zustand der Weltmeere stimmt den Großteil der Deutschen sorgenvoll.
- So machen sich 8 von 10 Befragten (78 Prozent) Sorgen um den Zustand der Ozeane. Die Problemsensibilität nimmt dabei mit steigendem Alter stetig zu:
- Während sich 69 Prozent der 18‐ bis 24‐Jährigen um den Zustand der Ozeane sorgen,
- sind es bei den 55‐ bis 69‐Jährigen 84 Prozent.
- Zudem erwartet die Mehrheit der Befragten (55 Prozent), dass sich der Zustand der Meere in den nächsten zehn Jahren verschlechtern wird,
- nur eine Minderheit (12 Prozent) erwartet Verbesserungen in diesem Zeitraum.
Die Corona‐Krise ändert nichts an der Sorge um die Ozeane
Auch wenn derzeit die Corona‐Krise das bestimmende Thema in Politik und Medien ist: Für 73 Prozent der Befragten ist der Zustand der Weltmeere aktuell gleich wichtig wie vor der Pandemie, für weitere 10 Prozent ist das Thema sogar wichtiger als vor Beginn der Corona‐Krise.
Aufgrund des Corona‐Virus und der verhängten Kontakt‐ und Reisebeschränkungen hat knapp ein Drittel (30 Prozent) der Deutschen einen Urlaub am Meer storniert oder verschoben, 16 Prozent der Befragten halten an ihrem Vorhaben fest und werden trotzdem einen Urlaub an einem Meer machen. Die meisten Deutschen (48 Prozent) hatten jedoch ohnehin keine Pläne für einen Urlaub am Meer.
Plastik im Meer, Klimawandel und Zerstörung von Wasserlebensräumen
Gefragt nach den drei größten Umweltproblemen im Meer,
- geben knapp vier von fünf Deutschen (77 Prozent) Plastik in Ozeanen (z.B. Mikroplastik oder Plastikmüll) als eins der größten Probleme an.
- Mit deutlichem Abstand folgen der Klimawandel (38 Prozent) ‐ da dieser einen Anstieg der Wassertemperatur und des Meeresspiegels zur Folge hat
- und die Zerstörung von Korallenriffen und anderen Lebensräumen im Meer (31 Prozent).
Diese ausgeprägte Problemwahrnehmung spiegelt sich auch im Alltagsverhalten der Deutschen wider. „Fast acht von zehn Deutschen spielen mit dem Gedanken, ihr Konsumverhalten zur Reduzierung von Plastikmüll in den Weltmeeren zu ändern. Die grundsätzliche Bereitschaft der Verbraucher für eine Verhaltensänderung ist folglich gegeben“, sagt Philipp Schneider, Head of Marketing bei YouGov. „Im Alltag zeigt sich allerdings auch, dass Verhaltensänderungen ohne Unterstützung entsprechender Angebote schwerfallen. Unternehmen sollten in diesem Kontext die Bedürfnisse der Verbraucher genau erfassen, um diese mit passenden Angeboten und Initiativen an sich zu binden und gleichzeitig zum Schutz der Weltmeere beizutragen.“
Betrachtet man die Ergebnisse differenzierter nach dem Gesellschaftsmodell der Sinus‐Milieus zeigt sich, dass die Bereitschaft zur Verhaltensveränderung in der Bevölkerung deutlich variiert ‐ allerdings auf hohem Niveau von mindestens 72%. „Das Problembewusstsein ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen und bei hochgebildeten, postmateriell orientierten Menschen stark ausgeprägt“, fasst Manfred Tautscher, Geschäftsführer des SINUS‐Instituts, zusammen. Besonders hoch ist der Anteil im Milieu der Sozialökologischen; 88% dieser Gruppe wollen ihr Konsumverhalten wahrscheinlich ändern, um Plastikmüll in den Weltmeeren zu reduzieren. „Das liegt am generell stark ausgeprägten ökologischen und sozialen Gewissen dieser engagierten gesellschaftskritischen Gruppe“, erläutert Tautscher.
Österreicher haben weniger Hoffnung für die Ozeane
Bezogen auf den Zustand der Weltmeere sind die Menschen in Österreich hoffnungsloser als die Deutschen:
Während 63 Prozent der Österreicher denken, dass der Zustand in den nächsten zehn Jahren schlechter wird, erwarten dies nur 55 Prozent der Deutschen. Das hat INTEGRAL Marktforschung, der österreichische Partner des SINUS‐Instituts, herausgefunden. Die Sorge um den generellen Zustand der Ozeane ist in beiden Ländern ähnlich stark. Ebenso versuchen Österreicher und Deutsche in gleichem Maße darauf zu achten, im Alltag Plastik möglichst zu vermeiden (Österreich: 80 Prozent vs. Deutschland: 79 Prozent).
PM