UN-Weltklimabericht: Keine weiteren Verzögerungen
UN-Weltklimabericht: Keine weiteren Verzögerungen
Ein Kommentar von Steve Trent, Geschäftsführer (CEO) und Gründer der Environmental Justice Foundation
Der Sechste Sachstandsbericht des zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) der Vereinten Nationen ist ein wichtiges Werk der Wissenschaft, aber er sagt uns nichts, was wir nicht schon längst wissen.
Wir wissen, dass die Klimakrise da ist. Wir wissen, dass Menschen auf der ganzen Welt an klimabedingten Stürmen, Überschwemmungen, Waldbränden, Hitzewellen, Dürren und Hungersnöten sterben. Wir wissen, dass zwar auch die nördlichen Industriestaaten leiden, dass aber die ärmsten und schwächsten Länder der Welt, die am wenigsten zur Erwärmung unseres Planeten beigetragen haben, die größten Auswirkungen des Klimawandels zu spüren bekommen.
Wir wissen auch, wie viel wir zu verlieren haben, und wie viel wir gewinnen könnten. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem Ehrgeiz und den Maßnahmen zur Reduzierung unserer Emissionen, die heute ergriffen werden, und der Frage, wie viele Menschen und Arten ausgerottet werden, wie viel Ungerechtigkeit, Hunger und Armut verursacht werden, wie viele Menschen vertrieben werden und wie viel Gewalt und Konflikte es geben wird.
Wenn wir ehrgeizig und auf der Grundlage von Umweltgerechtigkeit handeln, werden wir neue Arbeitsplätze schaffen, die Wirtschaft und unsere Beziehung zur natürlichen Welt wiederbeleben. Das alles wird uns glücklicher und gesünder machen.
Der IPCC und die Arbeit, die er leistet, verdient meinen größten Respekt. Jetzt müssen unsere Politiker*innen aufstehen und seine dringenden Warnungen beherzigen. Die COP26 ist das wichtigste Treffen seit Generationen. Sie wird uns entweder auf den Weg in eine nachhaltige, gerechte Zukunft führen oder zu Zerstörung und Elend in der Klima-Apartheid. Wir müssen die richtige Entscheidung treffen.
Environmental Justice Foundation
Über den Autor:
Steven Michael Trent ist Geschäftsführer (CEO) und Gründer der Environmental Justice Foundation. Er verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung im Bereich Umweltschutz sowie im Bereich Interessensvertretung. Er selbst hat bereits mehrere verdeckte Untersuchungen durchgeführt und Kampagnen in über 30 Ländern geleitet, darunter in Bangladesch, Brasilien, Kambodscha, Ecuador, Indonesien, Liberia, Sierra Leone, Thailand und Vietnam.
Steve ist Mitbegründer und Präsident von WildAid, wo er Programme zur Bekämpfung des illegalen Handels mit Wildtieren in China und Indien leitete. Zuvor war er Kampagnendirektor bei der Environmental Investigation Agency (EIA).