Ungewöhnliches Ozonloch über der Arktis

Ungewöhnliches Ozonloch über der Arktis
©: includes modified Copernicus data (2020), processed by DLR/BIRA/ESA

Ungewöhnliches Ozonloch über der Arktis

Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben anhand von Daten des Copernicus-Satelliten Sentinel-5P einen starken Rückgang der Ozonkonzentration über der Arktis festgestellt. Ursache für das „Mini-Loch“ in der Ozonschicht seien ungewöhnliche atmosphärische Bedingungen, einschließlich eisiger Temperaturen in der Stratosphäre, die zu einem Absinken der Ozonwerte geführt hätten.

„Das Ozonloch, das wir in diesem Jahr über der Arktis beobachten, hat eine maximale Ausdehnung von weniger als 1 Million Quadratkilometer. Das ist klein im Vergleich zum Antarktischen Ozonloch, das eine Größe von etwa 20 bis 25 Millionen Quadratkilometern bei einer normalen Dauer von etwa 3 bis 4 Monaten erreichen kann“, komentiert Diego Loyola vom DLR.

Die Ozonschicht ist eine natürliche, schützende Gasschicht in der Stratosphäre, die alles Leben vor der schädlichen ultravioletten Strahlung der Sonne abschirmt – welche mit Hautkrebs und Grauem Star sowie mit anderen Umweltproblemen in Verbindung gebracht wird. Das „Ozonloch“, auf das am häufigsten Bezug genommen wird, ist das Loch über der Antarktis, das sich jedes Jahr im Herbst bildet.

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Weiter schreibt die ESA: Die Temperaturen in der Arktis fallen normalerweise nicht so tief wie in der Antarktis. In diesem Jahr haben jedoch starke Winde, die den Nordpol umströmen, kalte Luft in einem so genannten „Polarwirbel“ eingeschlossen. Am Ende des Polarwinters löste das erste Sonnenlicht über dem Nordpol diesen ungewöhnlich starken Ozonabbau aus – und damit die Entstehung des Lochs. Seine Größe ist jedoch immer noch gering im Vergleich zu dem, was normalerweise auf der Südhalbkugel beobachtet werden kann.

„Seit dem 14. März sind die Ozonsäulen über der Arktis auf die normalerweise als „Ozonlochwerte“ bezeichneten Werte gesunken, die weniger als 220 Dobson-Einheiten betragen. Wir gehen davon aus, dass sich das Loch Mitte April 2020 wieder schließen wird“, erklärt Loyola.

Laut wissenschaftlichen Bewertung des Ozonabbaus von 2018 erholt sich die Ozonschicht auf der nördlichen Hemisphäre und in den mittleren Breiten bis etwa 2030, auf der südlichen Hemisphäre um 2050 und den Polarregionen bis 2060. (Quelle: ESA)

red

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