US-Bauern könnten am CO2-Preis verdienen

US-Bauern könnten am CO2-Preis verdienen

Umdenken im Kabinett von Donald Trump. Die neuen Töne in der Klimadebatte kommen ausgerechnet aus der tief-konservativen Bauern-Lobby. US-Agrar-Minister Sonny Perdue verblüffte Journalisten mit der – eher beiläufig formulierten, weil so gar nicht die Überzeugung seines Chefs stützende – Aussage, eine Bepreisung des Klimakillergases Kohlendioxid wäre für die Farmer wohl doch ein Segen.

Dann nämlich, so der Landwirtschaftsminister, verdienten die Bauern an der Speicherung des CO2 in ihrem Ackerboden. Unterm Strich wird das ein Geschäft.

Lange bestritten, obwohl viele Wissenschaftler es vorgerechnet hatten, kalkuliert Perdue jetzt offenbar doch endlich im Sinne des Klimaschutzes – und stellt sich damit offen gegen den Chef im Weißen Haus.

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Schützenhilfe bekommt Sonny Perdue, das berichtet Grist Magazine von Bruce Babcock. Der Ökonom lehrte einst in Iowa, kennt also die Farmer im Mitleren Westen quasi aus eigener Beobachtung vor der Haustür. Heute doziert der Professor in Riverside an der University of California Natürlich verteuere eine Abgabe auf den Ausstoß von CO2 den Diesel für die Bauerntraktoren.Natürlich treibe das auch den Preis des Gases, mit demdie Farmer etwa ihr Getriede trockneten.

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Unter dem Strich aber lohne das Geschäft, weil die Bauern ihr Land als Kohlenstoffsenken anbieten und mit dem Erlös die Verluste aus den höheren Energiepreisen mehr als wettmachen könnten.

Schon ein CO2-Preis von 20 Dollar pro Tonne rechnen Babcock und Perdue vor, brächte den Farmern pro Acer ein Plus von 3,50 Dollar.

Die Rechnung ist das eine, sagt der Professor aus Riverside. Viel mehr profitieren die Bauern jedoch davon, dass sie ohne Düngereinsatz oder Übernutzung ihren Boden gesünder erhalten. Langfristig sei das der wahre Benefit. Dann nämlich könnten sie auch den Veränderungen durch den Klimawandel viel gelassener begegnen.

pit

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