Vanillin aus Holzabfällen
Vanillin aus Holzabfällen
Vanillin ist weltweit der mengenmäßig bedeutendste Aromastoff. Mehrere zehntausend Tonnen davon werden pro Jahr für die Produktion von Lebensmitteln, Kosmetika und Medikamenten verwendet. Bisher wurde das Vanillin überwiegend aus Erdöl gewonnen – wobei giftige Abfälle entstehen.
Wissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) haben eine neue, nachhaltige Methode zur Gewinnung des Aromastoffs Vanillin entwickelt. Hauptbestandteil ist Lignin, ein in großen Mengen anfallender Abfall bei der Herstellung von Zellstoff in der Papierproduktion.
Lignin wird in Natronlauge gegeben, das Gemisch auf 160 Grad Celsius erhitzt und mit Hilfe von Nickel-Elektroden unter Strom gesetzt. Dabei entsteht Vanillin, das so hochwertig ist, dass es als „natürliches Vanillin“ deklariert werden darf.
Mehrere zehntausend Tonnen Vanillin werden pro Jahr für die Produktion von Lebensmitteln, Kosmetika und Medikamenten verwendet. Von Lignin fallen jährlich mehr als 100 Millionen Tonnen als Abfall bei der Zellstoffherstellung an und werden im Wesentlichen verbrannt.
„Weil unsere Methode einen Vanillinertrag von rund vier Prozent des eingesetzten Lignins hat, könnte man damit theoretisch sehr leicht den weltweiten Vanillinbedarf decken“, so Prof. Dr. Siegfried Waldvogel, Sprecher des Spitzenforschungsbereichs SusInnoScience der Universität. Er ist davon überzeugt, dass das neue Verfahren „signifikant besser“ sei als die bisherigen Methoden zur Vanillingewinnung.
Die Veröffentlichung im ACS Sustainable Chemistry & Engineering
hjo