Vom Wandel der Artenvielfalt in der Literatur
Vom Wandel der Artenvielfalt in der Literatur
mdr.de: Das Verschwinden von Arten ist nicht nur in der Natur, sondern auch in der Literatur zu beobachten. Das zeigt eine Studie, die sich mit literarischen Werken der letzten 300 Jahre befasst. Die Darstellung und Vielfalt von Tieren und Pflanzen in Büchern nahm im 18. Jahrhundert stark zu, ab den 1830er-Jahren jedoch kontinuierlich ab. Ein Hinweis auf die zunehmende Entfremdung des Menschen von der Natur?
Ein interdisziplinäres Team aus Biologen und Literaturwissenschaftlern, das von Leipziger Forschenden des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) geleitet wurde, hat eine digitale Bibliothek durchkämmt und literarische Texte mit Hilfe von KI auf ihre Artenvielfalt hin untersucht. Es handelte sich dabei um den Bestand westlicher Belletristik in englischer Version des Project Gutenberg. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „People and Nature“ veröffentlicht.
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Wie viele Lebewesen gibt es in Büchern?
Lars Langer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Zentrum für Biodiversitätsforschung in Leipzig, erklärt das Konzept: „Wir haben Bücher als Ökosysteme behandelt und gezählt, wie viele verschiedene Lebewesen wir darin finden können.“ Die gesammelten Daten wurden von den Forschenden dann genauso analysiert, wie sie es mit Daten aus der Natur tun würden. Das Team wollte herausfinden, ob die Biodiversitätskrise in der realen Welt sich auch in der Literatur widerspiegelt. Die Literatur diente ihnen als Spiegelbild menschlicher Gedanken und Wahrnehmungen.
Mit Künstlicher Intelligenz Bücher in Statistiken umwandeln
Um dieses Ziel zu erreichen, entwickelten die Wissenschaftler eine neue Forschungsmethode. Mit Hilfe von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz haben sie die Bücher in Statistiken umgewandelt. Für zwei Studien hat das Forschungsteam fast 16.000 Bücher von 4.000 Autorinnen und Autoren untersucht, die zwischen 1705 und 1969 erschienen sind, darunter sind Werke von Johann Wolfgang von Goethe, Edith Nesbit oder Victor Hugo.
Die Wissenschaftler haben die Texte mit Natural Language Processing (NLP) bearbeitet, um Verben, Substantive und Wortformen zu identifizieren. Dann erstellten sie ein umfassendes Wörterbuch der Lebewesen mit ca. 240.000 Wörtern wie Maikäfer, Pferd oder Lavendel – und untersuchten danach die Texte. Die gefundenen Arten haben Langer und sein Team in Tabellen und Statistiken gesammelt.
Mit Künstlicher Intelligenz Bücher in Statistiken umwandeln
Um dieses Ziel zu erreichen, entwickelten die Wissenschaftler eine neue Forschungsmethode. Mit Hilfe von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz haben sie die Bücher in Statistiken umgewandelt. Für zwei Studien hat das Forschungsteam fast 16.000 Bücher von 4.000 Autorinnen und Autoren untersucht, die zwischen 1705 und 1969 erschienen sind, darunter sind Werke von Johann Wolfgang von Goethe, Edith Nesbit oder Victor Hugo.
Die Wissenschaftler haben die Texte mit Natural Language Processing (NLP) bearbeitet, um Verben, Substantive und Wortformen zu identifizieren. Dann erstellten sie ein umfassendes Wörterbuch der Lebewesen mit ca. 240.000 Wörtern wie Maikäfer, Pferd oder Lavendel – und untersuchten danach die Texte. Die gefundenen Arten haben Langer und sein Team in Tabellen und Statistiken gesammelt… weiterlesen