Von der „Erderwärmung“ zur „Klimakrise“
Von der „Erderwärmung“ zur „Klimakrise“
Was wirklich beschäftigt: Eine neue, von BayWa r.e. vorgelegte Studie („The Decade That Matters“ – „Das entscheidende Jahrzehnt“) offenbart tiefe Einblicke in die Online-Klimadebatten der zurückliegenden zehn Jahre. Die Ergebnisse lassen auch einschätzen, was diese über die Richtung aussagen können, in die wir uns in den nächsten zehn Jahren vermutlich in der Debatte um das Klima auf unserem Planeten künftig hin bewegen.
Die BayWa-Studie zeigt, wie sich die Einstellung in der Gesellschaft zum Thema Klima in den vergangenen zehn Jahren gewandelt und die Tonalität der Unterhaltungen an Dringlichkeit zugenommen hat. Außerdem geht aus dem Bericht hervor, inwiefern sich die Corona-Krise auf die Klimadiskussion ausgewirkt hat.
1,3 Billionen Dokumente und Chats ausgewertet
Der Bericht basiert auf der Analyse von Datensätzen der zehn Jahre aus sozialen Netzwerken, Nachrichten- und Blogging-Plattformen einschließlich Twitter, Reddit, Tumblr und Google. Die Untersuchung stützt sich laut Pressemeldung des Unternehmens auf 1,3 Billionen öffentliche Dokumente und beinhaltet eine tiefergehende Analyse der Konversationen der Jahre 2018 bis 2020, um einen genaueren Einblick in den rasanten Wandel der Diskussion zu diesem Thema zu erhalten.
Im Vergleich der Jahre 2018 und 2019 zeigt sich, dass das Gesamtvolumen der Unterhaltungen rund um das Thema „Klimawandel“ um 110 Prozent zugenommen hat. Der Bericht zeigt aber auch, dass sich das öffentliche Bewusstsein und das entsprechende Vokabular in den letzten zehn Jahren auf der ganzen Welt weiterentwickelt haben, da sich die Diskussion insbesondere von „Erderwärmung“ zu „Klimawandel“ verschoben hat. Darüber hinaus verzeichnet der Bericht in jüngster Zeit eine dringlicher werdende Sprache hin zu „Klimakrise“.
Auch Gespräche zum Thema „Kohlenstoffemissionen“ („null“, „neutral“ usw.) haben zugenommen – der Zuwachs betrug 133 Prozent vom Jahr 2018 zum Jahr 2018 und stieg um weitere 26 Prozent im Jahr 2020. In ähnlicher Weise gestiegen sind die Erwähnungen von „sauberer Energie“ und „erneuerbaren Energien“, von unter einer Million Nennungen pro Monat im Jahr 2010 auf bis zu sechs Millionen pro Monat im Jahr 2019.
Klimawandel tritt durch die Corona-Pandemie in den Hintergrund
Mit dem Auftreten des Covid-Virus wurden die bis dahin zunehmenden Konversationen zum Klimawandel urplötzlich abgebremst.
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Angesichts der Pandemie reduzierte sich das Volumen der Diskussionen sowohl zum Thema Klima als auch zu erneuerbaren Energielösungen. Erwähnungen zu diesen beiden Themen nahmen, über alle Online-Plattformen hinweg betrachtet, seit einem Höchststand im Januar 2020 um mehr als eine Million pro Monat ab. Bei Twitter entspricht das einem Minus von 41 Prozent, in Onlinemedien verringerte sich die Anzahl der Nennungen um 24 Prozent.
Anpassungsfähigkeit in Krisenzeiten
Aufgrund der weltweiten Schließung von Büros infolge der Pandemie sind hingegen Gespräche rund um das Thema „Home-Office” stark angestiegen. In der Zeitspanne von März bis Mai 2020 war die Anzahl an Online-Diskussionen hierzu fünfmal höher als noch im Januar und Februar, während die Suchanfragen nach diesem Begriff sogar noch extremer gestiegen sind.
Diese Anpassungsfähigkeit der Menschen, sich auf Veränderungen einzustellen, ist eine Quelle der Inspiration. In den Diskussionen während der Pandemie war zu erkennen, wie im globalen Maßstab auf die Bedrohung reagiert wurde – durch Umdenken in der Gesellschaft, Anpassungen von Regierungsseite und branchenübergreifende Neuausrichtungen.
Zudem wurden große Summen an Hilfsgeldern bereitgestellt, um kurzfristige Auswirkungen abzufedern und in einen langfristigen Aufschwung zu investieren. Und genau das gibt Anlass zur Hoffnung. BayWa r.e. hofft, dass dieser Systemwandel nun auch zum Wohle der Umwelt vollzogen werden kann.
Den Worten muss nun Handel folgen
Matthias Taft, CEO der BayWa r.e., kommentiert: „Als BayWa r.e. vor zehn Jahren gegründet wurde, war für uns bereits klar, dass sich die Welt in einem tiefgreifenden Wandel befindet. Jetzt, zehn Jahre später, stehen wir an einem einmaligen Wendepunkt. Covid-19 hat gezeigt, dass wir als Gesellschaft in der Lage sind, an einem Strang zu ziehen und unglaubliche Dinge erreichen können, wenn wir auf das hören, was die Wissenschaft uns rät und danach handeln. Das gleiche Gefühl der Dringlichkeit muss jetzt auch für die Bewältigung der Klimakrise gelten.“
Für Matthias Taft steht fest: „Taten sind jetzt wichtiger als Worte. Das Jahrzehnt der Debatten, Vermutungen und Spekulationen ist vorbei: Jetzt geht es im Jahrzehnt, das zählt‚darum Taten sprechen lassen müssen, die nachhaltiger sind als bloße Worte und Absichtserklärungen.“
red