Welthunger-Index 2020: Welt ist nicht auf Kurs
Welthunger-Index 2020: Welt nicht auf Kurs Richtung Zero Hunger 2030
Ziel 2 der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung fordert: Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern. Der aktuelle Welthungerhilfe-Index zeigt zwar, dass der Hunger schrittweise abnimmt. Trotzdem hält die Hilfsorganisation die Lage in Afrika und in Südasien für ernst. In Indien droht die Corona-Krise, Fortschritte sogar wieder zunichte zu machen.
14 Länder weisen heute höhere Hungerwerte auf als noch 2012. Dazu gehören u.a. Kenia, Madagaskar, Venezuela und Mosambik. Die Welthungerhilfe macht deutlich, dass die COVID-19 Pandemie und ihre wirtschaftlichen Folgen die Ernährungsunsicherheit von Millionen Menschen verschärfen. Die Zahl der Hungernden ist weltweit auf derzeit 690 Millionen Menschen gestiegen. Daher begrüßt die Welthungerhilfe, dass mit dem Friedensnobelpreis für das Welternährungsprogramm der Kampf gegen den Hunger als zentrale Herausforderung der Weltgemeinschaft anerkannt wird.
„Schon vor dem Ausbruch der COVID-19 Pandemie war die Hungersituation insbesondere in Afrika südlich der Sahara und Südasien alarmierend. Die Menschen leiden unter einer Vielzahl von Krisen durch Kriege, Dürren, Überschwemmungen, Heuschreckenplagen. COVID-19 wirkt wie ein Brandbeschleuniger. Armut und Hunger werden nach allen Prognosen stark zunehmen und der Klimawandel verschlimmert die schwierige Lage der Menschen zusätzlich. Wir brauchen eine Ausweitung der sozialen Sicherungssysteme in den betroffenen Ländern, damit sich Armut und Hunger nicht weiter verschärfen. Außerdem müssen wir unsere Ernährungssysteme so verändern, dass sie gerechter und widerstandsfähiger sind. Wenn wir bei der Hungerbekämpfung weiter so machen wie bisher, werden es 37 Länder bis 2030 nicht schaffen, ein niedriges Hungerniveau zu erreichen. Die Verleihung des Friedensnobelpreises an das Welternährungsprogramm ist ein Ansporn, für die Abschaffung des Hungers zu kämpfen und den betroffenen Menschen eine Stimme zu geben“, betont Marlehn Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe.
Der Hunger kehrt zurück
Kinder leiden besonders unter den Folgen struktureller Ungleichheiten. Sind schon die werdenden Mütter unterernährt, können ihre Kinder sich während der Schwangerschaft nicht richtig entwickeln und kommen häufig zu früh und/oder untergewichtig zur Welt. Sie haben häufig ein geschwächtes Immunsystem und sind somit anfälliger für Infektionskrankheiten. Die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes ist dadurch eingeschränkt und sie sind anfälliger für chronische Krankheiten im Erwachsenenalter. Dadurch sinken die Verdienstchancen, das Armutsrisiko steigt, der teuflische Kreislauf des Hungers setzt sich fort.(Quelle: Welthungerhilfe)
Ausführliche Infos zum Welthunger-Index 2020 unter https://www.welthungerhilfe.de/
red