Wider den allgegenwärtigen Lärm
Wider den allgegenwärtigen Lärm
…………….. : Nichts. Nur Stille, sogar: Ruhe! Das ist schön. In unserer selbst im Corona-Lockdown noch umtriebigen Welt nämlich, die zum Vorwärts drängt und nach dem Mehr giert, ist es schwer, wirklich ruhige Plätze auf dem Planeten zu finden. Dieser Aufgabe widmet sich der US-Sound-Ökologe Gordon Hempton. 260 solcher Orte konnte er inzwischen tatsächlich noch auf der ganzen Welt aufspüren.
Die zertifiziert er jetzt. Dort sollen so genannte „Quiet Parks“ entstehen.
Orte ohne Fremdgeräusche: „Wenn niemand mehr Stille sucht, wird sie ganz von der Erde verschwinden“, zitiert Treehugger das Credo des Geräusch-Forscher Hempton. Und er hat – leider! – recht: Auf dem Globus Orte zu entdecken, an denen kein künstlich, durch Menschen gemachtes Tun erzeugter Lärm die Klänge der Natur stört, ist fast ebenso schwer, wie jene raren Flecken zu entdecken, an denen die Nachts noch noch im Dunkel versinkt und kein von Menschen entfachtes künstliches Funkeln stört. Auch diese, von der Lichtverschmutzung weitgehend noch bewahrten Orte, bilden inzwischen eine kleine Gemeinschaft, der Auserkorenen. Sie bieten uns als Attraktion an, was eigentlich das Normale ist.
Lärm bringt das Leben von Menschen und Tieren durcheinander
Unter Lärm leiden inzwischen viele Menschen. In den USA etwa sagen dies 97 Prozent aller Befragten. Laut einem Podcast des UBA fühlen sich drei Viertel der Menschen in Deutschland durch Lärm – speziell Verkehrslärm – belästigt.
Dauerlärm stresst. Er erhöht den Blutdruck, er verursacht Tinnitus, kann Frühgeburten auslösen. Lärm verändert auch das Verhalten von Tieren. Sie finden weniger Futter, weil der Lärm ihre Jagdrufe übertönt, oder er stört ihr Balzverhalten. Lärm verdrängt sie aus ihren Biotopen.
Hempton organisiert jetzt Touren für Interessierte zu den ruhigen Plätzen auf der Erde. Dort sollen sie neu entdecken, was der allgegenwärtige Lärm ihnen verwehrt: die Geräusche der Natur.
pit