Wie Deutschland bis 2050 klimaneutral werden kann

Wie Deutschland bis 2050 klimaneutral werden kann
Foto: CubicRoot/Pixabay CC/PublicDomain

Wie Deutschland bis 2050 klimaneutral werden kann

Mit einem großen Investitions- und Zukunftsprogramm lässt sich der Treibhausgasausstoß Deutschlands in 30 Jahren auf null reduzieren. Wie das gehen kann, zeigt jetzt Agora Eneriewende.

„Kohle, Öl und Gas werden in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen durch Strom und Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien ersetzt. Dazu muss der Zubau an Wind- und Solaranlagen in den nächsten zehn Jahren in etwa verdreifacht und das deutsche Klimaziel für 2030 auf -65 Prozent angehoben werden. Das zeigt eine umfangreiche Studie im Auftrag von Agora Energiewende, Agora Verkehrswende und Stiftung Klimaneutralität“, schreibt der Thinktank dazu in einer aktuellen Pressemeldung.

Innerhalb von 30 Jahren könneDeutschland sich in eine „klimaneutrale Nation umbauen“ und weiter an Wohlstand und Wirtschaftskraft gewinnen, heißt es in der Meldung. “ Hierzu bedürfe es „eines umfassenden Investitionsprogramms, das den Ausbau der Erneuerbaren Energien prioritär vorantreibt, die weitgehende Elektrifizierung von Verkehr, Wärme und Industrie umfasst, die energetische Sanierung fast aller Gebäude beinhaltet und den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur anstößt“.

In 3 Schritten kann Deutschland klimaneutral werden

In einem ersten Schritt würden die Emissionen bis 2030 um 65 Prozent gegenüber 1990 sinken. Daran würde sich ein zweiter Schritt mit einem vollständigen Umstieg auf klimaneutrale Technologien anschließen, so dass die Emissionen um 95 Prozent sinken. Mit einem dritten Schritt würden schließlich nicht vermeidbare Restemissionen durch CO2-Abscheidung und -Lagerung ausgeglichen. So lauten die wichtigsten Ergebnisse einer umfangreichen Studie, die im Auftrag von Agora Energiewende, Agora Verkehrswende und der Stiftung Klimaneutralität erarbeitet wurde und deren Zusammenfassung heute vorgestellt wurde.

Mit einer Anhebung des Klimaziels 2030 um zehn Prozentpunkte auf -65 Prozent Treibhausgasemissionen würde Deutschland auch seinen Beitrag zu einem erhöhten EU-Klimaziel für 2030 leisten, schreiben die Agora-Experten. Dieses werde derzeit als Teil des European Green Deal zwischen dem Europäischen Parlament und den EU-Mitgliedsstaaten verhandelt, es werd voraussichtlich Ende des Jahres von bisher -40 Prozent auf -55 bis -60 Prozent angehoben.

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„Wesentlicher Bestandteil einer beschleunigten Klimapolitik ist der ebenso deutlich beschleunigte Zubau von Wind- und Solarstromanlagen“, heißt es in der Pressemeldung. Weiter: „Er muss sich gegenüber heute verdreifachen.“

Das im aktuellen Entwurf des Erneuerbare-Energien-Gesetzes gesetzte Ziel eines Anteils von 65 Prozent Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch im Jahr 2030 reiche für ambitionierteren und bezahlbaren Klimaschutz indes nicht aus, es müsse dafür auf 70 Prozent erhöht werden – bei gestiegenem Stromverbrauch aufgrund neuer Verbraucher wie Elektroautos und Wärmepumpen.

Klimaneutralität erfordert „umfassendes Investitions- und Zukunftsprogramm

„Der Weg in die Klimaneutralität ist ein umfassendes Investitions- und Zukunftsprogramm für Deutschland, vergleichbar mit dem Wirtschaftswunder in den 1950er/60er-Jahren“, sagt Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. „Dafür müssen wir beim Ausbau von Wind- und Solaranlagen alles geben, sie bilden den Grundpfeiler für eine klimaneutrale Bundesrepublik. Ihr Ausbau ist von nun an nicht mehr nur im öffentlichen Interesse, sondern dient der nationalen und wirtschaftlichen Sicherheit.“

red

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