Wie Kamele: Kühlen ohne Strom
Wie Kamele: Kühlen ohne Strom
spektrum.de: Ingenieure schauen sich einen Trick beim Kamel ab: warum es kühl bleibt, ohne allzu viel zu schwitzen, und das trotz seines dicken Fells. Trotz? Wegen!
Ein Kühlsystem ohne Bedarf an Elektrizität nach dem Vorbild der Natur stellen Forscher im Fachmagazin »Joule« vor. Es besteht aus zwei Lagen verschiedener Gele und soll hitzeempfindliche Materialien wie etwa Impfstoffe selbst in sehr heißen Umweltbedingungen mit Hilfe einer passiven Verdunstungskühlung lange wohltemperiert halten. Als Vorbild diente den Wissenschaftlern des MIT um Jeffrey Grossman dabei das wüstentaugliche Kühlungsprinzip der Kamelhaut.
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Der Kamelhaareffekt beruht darauf, einerseits die Hautoberfläche von der Umgebungshitze abzuschirmen, andererseits aber Schweiß aus den Schweißdrüsen durchzulassen, um eine kühlende Verdunstung zu gewährleisten. Der Effekt ist auch experimentell bestätigt, wie die Forscher in einer Pressemeldung schreiben: Ein zu Testzwecken kahl rasiertes Kamel verliert gegenüber einem unrasierten bei gleichen Umweltbedingungen 50 Prozent mehr Flüssigkeit durch verdunsteten Schweiß, um seine Körpertemperatur halten zu können.
Für die künstliche Kamelkühlungssimulation setzen die MIT-Forscher ebenso auf zwei Lagen von Materialien: Eine obere, flüssigkeitsdurchlässige Schicht aus Aerogel simuliert die Fellschicht… weiterlesen