Windräder von über 300 Meter Höhe

Windräder von über 300 Meter Höhe
Warum nicht Windräder viel höher bauen, um viel mehr und stetigere Winde zu nutzen? Das dachte sich auch ein Ingenieur aus Sachsen und entwickelte ein Höhenwindrad. Die innovative On-Shore-Windkraftanlage der Zukunft steht kurz davor, einige Rekorde zu brechen.
Mit einer geplanten Höhe von 300 Metern wird die Turbine den Strom aus der Drehung des Windrads erzeugen. In Kombination mit den 70 bis 80 Meter langen Rotorblättern wird die Gesamthöhe der Anlage etwa 380 Meter betragen. Dies würde die aktuell existierenden Anlagen, die sich in einer Höhe von 150 Metern befinden und eine Gesamthöhe von etwa 220 Metern erreichen, nahezu verdoppeln. Der Prototyp wäre dann das höchste Windrad der Welt.

Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt ist die Geschwindigkeit, mit der aus einer Idee in einer privaten Garage ein marktreifer Prototyp entwickelt wurde. Vor nur drei Jahren präsentierte der Leipziger Senior-Ingenieur, Forscher und Erfinder Host Bendix sein Konzept eines Höhenwindrads bei der Bundesagentur für Sprunginnovationen (Sprin-D). Seitdem hat ein Team eine Tochtergesellschaft namens Beventum GmbH gegründet, um die Entwicklung und den Bau der Prototypen voranzutreiben.

Laut dem Geschäftsführer von Beventum, Martin Chaumet, wurden bereits zwei Bauanträge gestellt, von denen einer voraussichtlich genehmigt wird. Wenn alles nach Plan verläuft, sollen die Bauarbeiten Ende 2023 beginnen und die Prototypen im Jahr 2024 in Betrieb gehen. Ein Prototyp wird im Westen Deutschlands entstehen, während der andere im Osten errichtet wird.
Die Realisierung der Höhenwindräder erfüllt nicht nur die langjährige Vision von Horst Bendix, der mittlerweile 93 Jahre alt ist, sondern zeigt auch, dass die im Herbst 2019 gegründete Sprin-D in der Lage ist, visionäre Konzepte erfolgreich zur Marktreife zu führen.
die Winde in über 200 Metern Höhe stärker und konstanter aus einer Richtung wehen. Laut den Berechnungen der Entwickler könnte damit die Stromerzeugung pro Windrad glatt verdoppelt werden. „Wie es aussieht haben wir tatsächlich wesentlich mehr Wind in der Höhe, sogar mehr als wir gedacht haben mit Windstärken, die fasst im Offshorbereich sind“, sagt Chaumet.
Das Team bei Beventum musste viele technische Herausforderungen bewältigen, darunter die Entscheidung, die Windturbine nicht im Boden unter dem Windrad zu versenken. Stattdessen wird die Turbine wie bisher auf der Nabe installiert. Die Montage eines Windrads in solcher Höhe stellt jedoch eine völlig neue Herausforderung dar. Martin Chaumet äußert sich optimistisch bezüglich des zukünftigen Betriebs und betont, dass die Konstruktion gut berechnet und kein Problem darstellen sollte.
Die Höhenwindräder versprechen somit nicht nur bahnbrechende Größe und Höhe, sondern auch einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Energieerzeugung. Den ausführlichen Bericht gibt es bei mdr.de/wissen…
hjo