Zehntausende wollen gegen rechts aufstehen

Zehntausende wollen gegen rechts aufstehen
Foto: Elke Wetzig/Wikimedia CC 4.0

Zehntausende wollen gegen rechts aufstehen

zeit.de: Deutschlandweit sind am Wochenende mehr als 90 Demonstrationen gegen Rechtsextremismus angekündigt. Zehntausende Menschen werden erwartet. Wo überall demonstriert wird.

Am Wochenende werden deutschlandweit Zehntausende Menschen bei Demonstrationen gegen rechts und für die Demokratie erwartet. Allein bei einer Kundgebung in Hannover am Samstag gehen die Veranstalter von deutlich mehr als 10.000 Teilnehmern aus. Als Redner werden Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), der frühere Bundespräsident Christian Wulff (CDU) und die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Yasmin Fahimi, erwartet.

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Weitere größere Demonstrationen sind am Samstag unter anderem in Dortmund, Erfurt und Heidelberg geplant. Insgesamt sind für das Wochenende nach aktuellem Stand mehr als 90 Veranstaltungen angekündigt worden, wie unsere Grafik zeigt. Vergangene Demonstrationen sind in der folgenden Darstellung nicht erfasst.

Eine Demonstration gegen rechts und die AfD in Hamburg musste am Freitagabend wegen des großen Menschenandrangs sogar abgebrochen werden. Einer der Organisatoren verwies auf Sicherheitsbedenken. Menschen seien in der Menge kollabiert und die Feuerwehr sei nicht mehr durchgekommen. Die Polizei sprach von 50.000 Teilnehmern, die Veranstalter von 80.000. In Münster gingen nach Polizeiangaben mehr als 10.000 Menschen auf die Straße, in Bochum 13.000, in Kiel etwa 4.000 und in Jena 3.000.

Bereits in den vergangenen Tagen gingen Tausende Menschen in deutschen Städten auf die Straße. Häufig beteiligten sich deutlich mehr Menschen an dem Protest als von den Veranstaltern angemeldet. Auch über das Wochenende hinaus sind Kundgebungen geplant. So ist als Symbol einer Brandmauer gegen rechts am 3. Februar in Berlin eine Menschenkette um das Reichstagsgebäude angesetzt.

Treffen von Rechtsradikalen in Potsdam

Auslöser der Proteste ist ein Bericht des Medienhauses Correctiv aus der vergangenen Woche über ein bis dahin nicht bekanntes Treffen von Rechtsradikalen in einer Potsdamer Villa vom 25. November. An dem Treffen hatten auch mehrere AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der rechtskonservativen WerteUnion teilgenommen.

Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte dort nach eigenen Angaben über die massenhafte und zwangsweise Deportation von Menschen gesprochen.

Vergleich mit den Nazis

Kanzler Olaf Scholz verglich die Pläne Rechtsradikaler in Deutschland mit der Rassenideologie der Nationalsozialisten. „Wenn etwas in Deutschland nie wieder Platz haben darf, dann ist es die völkische Rassenideologie der Nationalsozialisten. Nichts anderes kommt in den abstoßenden Umsiedlungsplänen der Extremisten zum Ausdruck“, sagte der SPD-Politiker in der am Freitag veröffentlichten Ausgabe seiner Videoreihe Kanzler kompakt. „Sie sind ein Angriff auf unsere Demokratie – und damit auf uns alle.“

Alle Menschen in Deutschland seien gefordert, klar und deutlich Stellung zu beziehen: „Für Zusammenhalt, für Toleranz, für unser demokratisches Deutschland.“ Scholz unterstützte die Demonstrationen ausdrücklich…. weiterlesen

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