Bündnis zeigt 11 Schritte zur Hungerbekämpfung

Bündnis zeigt 11 Schritte zur Hungerbekämpfung
Kampagnenfoto: World Vision

Bündnis zeigt 11 Schritte zur Hungerbekämpfung

Anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober veröffentlicht ein breites Bündnis aus 23 Nichtregierungsorganisationen das „Positionspapier Welternährung 2030: 11 Schritte für eine Zukunft ohne Hunger”. Führende umwelt- und entwicklungspolitische Organisationen fordern, die globalen Strategien zur Hungerbekämpfung neu auszurichten. Sie formulieren 11 konkrete Handlungsempfehlungen für die Bundesregierung und die internationale Gemeinschaft.

Das Bündnis kritisiert, dass das Ziel der Agenda 2030 – Kein Hunger bis 2030 – in weite Ferne gerückt ist. Bisherige Ansätze, die darauf setzen, Produktivität zu steigern und private Investitionen zu fördern, haben sich als unzureichend und teilweise kontraproduktiv erwiesen. 

Weltweit leiden derzeit 673 Millionen Menschen chronisch an Hunger – Tendenz steigend. Fiona Uellendahl, Ernährungsexpertin bei World Vision: „Wir müssen rechtliche und politische Voraussetzungen dafür schaffen, dass Hunger effektiv und nachhaltig bekämpft werden kann. Mit reiner Symbolpolitik ist es nicht getan.“ 

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„Hunger ist kein Naturphänomen“

In dem Papier, das unter anderem vom Forum Umwelt und Entwicklung gemeinsam mit Brot für die Welt, FIAN, Germanwatch, Misereor, Weltfriedensdienst und World Vision Deutschland veröffentlicht wurde, heißt es: „Hunger ist kein Naturphänomen, sondern das Ergebnis politischer Entscheidungen und ungerechter Strukturen Es sind genug Nahrungsmittel vorhanden, um alle Menschen weltweit satt zu machen.”  

Zu den zentralen nun vorgestellten Maßnahmen zählen: 

Selbstbestimmung statt Abhängigkeit: Konzerne und Handelsabkommen bestimmen oft, was angebaut und gegessen wird – zum Nachteil lokaler Bäuerinnen, Fischern und der Konsumentinnen. Es braucht faire Handelsregeln, Schutz vor Land- und Wasserraub und die Förderung lokaler und regionaler Märkte.  

Menschenrechte in den Mittelpunkt: Die Menschenrechte der Betroffenen – insbesondere von Kleinbauern, Frauen, Kindern, Indigenen und Arbeitern – müssen konsequent geschützt und gestärkt werden. „Wirkungsvolle Ansätze brauchen die Mitsprache der Betroffenen“, fordert das Bündnis in dem Papier. Beteiligungsformate wie der UN-Welternährungsausschuss in Rom zeigen, wie dies gelingen kann. Die aktuell geplante, noch stärkere Ausrichtung der Entwicklungszusammenarbeit an den Wirtschaftsinteressen der Geberländer widerspricht diesem Ansatz. 

Nachhaltige Agrarökologie statt industrieller Landwirtschaft: Agrarökologie setzt auf Vielfalt, natürliche Kreisläufe und faire Arbeitsbedingungen. Die Bundesregierung muss umsteuern – weg von milliardenschweren Subventionen für industrielle Landwirtschaft, hin zu gezielter Förderung nachhaltiger Betriebe.  

Hunger als Waffe sanktionieren

Hunger als Kriegswaffe sanktionieren: In Konflikten wie im Sudan, Gaza oder Jemen wird Hunger systematisch als Waffe eingesetzt – durch Blockaden, Zerstörung von Infrastruktur und Behinderung von humanitärer Hilfe. Die Bundesregierung sollte entschiedener dagegen vorgehen und den Schutz von Hilfsorganisationen verstärken. 

wv

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