„Verheerende Überhitzung des Planeten“

„Verheerende Überhitzung des Planeten“
Foto: Geralt/Pixabay CC/PublicDomain

„Verheerende Überhitzung des Planeten“

tagesspiegel.de: Eine Umfrage des „Guardian“ ergab, dass die „sachkundigsten“ Klimaexperten eine Erderwärmung um mindestens 2,5 Grad erwarten. Hitzewellen, Fluten und Stürme würden die bisherigen Folgen übertreffen.

Hunderte von weltweit führenden Klimaforscherinnen und -forschern gehen davon aus, dass die globalen Temperaturen in diesem Jahrhundert um mindestens 2,5 Grad Celsius über das vorindustrielle Niveau ansteigen werden, wie aus einer exklusiven Umfrage der britischen Zeitung „The Guradian“ hervorgeht. Das würde weit über das international festgelegte Ziel von 1,5 Grad Celsius hinausgehen und könnte katastrophale Auswirkungen für Mensch und Planet haben.

Die „Sachkundigsten“ erwarten eine Katastrophe

Alle 843 befragten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind Mitglieder des IPCC, also der UN-Organisation, die für ihre umfassenden Berichte zum Klimawandel bekannt ist. Die Berichte gelten als entscheidende Informationsquelle, wenn nicht gar als Goldstandard, für die Ausrichtung der internationalen Klimapolitik.

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380 Expert:innen antworteten dem „Guradian“ auf die Anfrage. Die Zeitung schreibt: „Viele der sachkundigsten Menschen auf dem Planeten erwarten, dass sich in den kommenden Jahrzehnten eine Klimakatastrophe entwickeln wird.“

77 Prozent der Fachleute erwarten eine Erwärmung von mindestens 2,5 Grad Celsius. Fast die Hälfte prognostiziert sogar einen Anstieg von mindestens 3 Grad Celsius, während nur sechs Prozent glauben, dass das international vereinbarte Limit von 1,5 Grad eingehalten wird.

Viele Wissenschaftler malten ein düsteres Zukunftsbild, das von Hungersnöten, Konflikten und Massenmigrationen geprägt ist, schreibt der „Guardian“ und nennt konkret Hitzewellen, Waldbrände, Überschwemmungen und Stürme von einer Intensität und Häufigkeit, die weit über das bisher Erlebte hinausgehen.

Einige Experten wären verzweifelt über die Untätigkeit der Regierungen trotz der eindeutigen wissenschaftlichen Beweise, heißt es weiter. „Ich denke, dass wir innerhalb der nächsten fünf Jahre auf bedeutende gesellschaftliche Umbrüche zusteuern“, sagte Gretta Pecl von der Universität Tasmanien dem „Guardian“. „Die Behörden werden von einem Extremereignis nach dem anderen überwältigt.“

Trotz der düsteren Prognosen betonten viele der befragten Expertinnen und Experten, dass der Kampf gegen den Klimawandel fortgesetzt werden muss. Sie argumentierten, dass selbst eine geringfügige Reduzierung der erwarteten Erwärmung das menschliche Leid verringern könnte. Die Experten forderten massive Vorbereitungen, um die Menschen vor den schlimmsten Auswirkungen der kommenden Klimakatastrophen zu schützen.

Besonders pessimistisch: Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

Das 1,5-Grad-Ziel stellt eine entscheidende Richtgröße in internationalen Klimaverhandlungen dar. Allerdings zeigt eine Umfrage des „Guardian“, dass die meisten IPCC-Experten nicht erwarten, dass die Welt die notwendigen erheblichen Anstrengungen unternehmen wird, um dieses Ziel zu erreichen.

Jüngere Wissenschaftler sind besonders pessimistisch, wie es im „Guardian“ heißt: 52 Prozent der Befragten unter 50 Jahren erwarten einen Anstieg von mindestens drei Grad Celsius, im Vergleich zu 38 Prozent der über 50-Jährigen. Weibliche Wissenschaftlerinnen äußerten sich laut der britischen Zeitung ebenfalls pessimistischer als ihre männlichen Kollegen… weiterlesen

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