US-Fleisch: CO2-Emission größer als von Italien

US-Fleisch: CO2-Emission größer als von Italien
spiegel.de: Der ökologische Fußabdruck von Fleisch hängt nicht nur vom Verzehr ab – sondern auch vom Futter der Rinder und dessen Transportwegen. Forschende haben die Lieferketten für die USA durchgerechnet.
Die Fleischproduktion ist einer der größten CO2-Verursacher, das ist bekannt. Aber Fleisch hat nicht immer dieselbe CO₂-Bilanz. Sie variiert, je nachdem, wo man es isst. Für die USA haben Forschende nun untersucht, welche Faktoren den Fußabdruck bestimmen. Und wo die Orte mit dem größten Fußabdruck liegen.
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Erst Analyse der Lieferketten in der Fleischproduktion
Die Studie ist in der Fachzeitschrift »Nature Climate Change« erschienen. Dem Team zufolge handelt es sich um die erste Analyse, die systematisch die Umweltauswirkungen der weitläufigen Lieferketten der amerikanischen Fleischproduktion untersucht. Sie unterstreicht einerseits, wie klimaschädlich Fleisch insgesamt ist –zusammengenommen übersteigen die CO₂-Emissionen allein aus dem Fleischkonsum in den USA demnach die gesamten CO₂-Emissionen, die innerhalb des Vereinigten Königreichs oder Italiens entstehen. Andererseits zeigt die Studie auch, wie stark die Emissionen an verschiedenen Orten in den USA variieren.
Für jede Stadt in den USA (ohne Alaska, Hawaii und die Außengebiete) berechneten die Autoren den durch Fleischkonsum verursachten CO₂-Fußabdruck – das Team nannte es den »CO₂-Hufabdruck«. Der durchschnittliche jährliche Hufabdruck pro Kopf liegt demnach knapp über 1000 Kilogramm CO₂-Äquivalenten, aber die Spannbreite ist groß.
Denn obwohl sich der Fleischkonsum pro Kopf landesweit nicht stark unterscheidet, schwankt der jährliche Pro-Kopf-Hufabdruck je nach Ort stark: zwischen 500 Kilogramm CO₂-Äquivalenten in Houghton, Michigan und 1731 Kilogramm in Richmond, Missouri. Das zeigt, dass es in den USA beim verursachten CO₂ nicht primär auf die Menge des konsumierten Fleischs ankommt (vorausgesetzt natürlich, man isst überhaupt Fleisch).
„Kein einheitlicher Emissionswert“
»Es gibt keinen einheitlichen Emissionswert für das Fleisch, das wir konsumieren«, schreibt Rylie Pelton, Umweltforscherin an der University of Minnesota und Co-Autorin der Studie, in einer Mitteilung . »Das liegt daran, dass die Lieferketten an verschiedenen Standorten unterschiedlich sind.«
Zur Verdeutlichung ein Beispiel: Den Ergebnissen zufolge stammt Rindfleisch, das in Los Angeles konsumiert wird, aus Verarbeitungsbetrieben in zehn Countys. Das dort verarbeitete Fleisch stammt wiederum von Tieren, die aus 469 Countys stammen, deren Futter aus 828 Countys stammt. An jedem Punkt der Lieferkette variiert der CO₂-Fußabdruck, je nachdem, welche Düngemittel oder welches Futter verwendet wird… weiterlesen


