Anti-Trump-Aktivistin Smith: Bedrohung rückt näher

Anti-Trump-Aktivistin Smith: Bedrohung rückt näher
D. Trump Foto: Wikimedia CC 2.0

Anti-Trump-Aktivistin Smith: Bedrohung rückt näher

taz.de: Rayellen Smith hat bei den No-Kings-Protesten 50.000 Menschen auf die Straßen gebracht. Nun gerät die Aktivistin in Trumps Visier.

Rayellen Smith F: privat

Allmählich gerät auch sie in den Fokus von Donald Trump: die Aktivistin Rayellen Smith aus Albuquerque, New Mexico. Noch ist sie nicht persönlich von ihm oder seinen Mit­ar­bei­te­r:in­nen bedroht worden, aber es gibt Mails an Menschen in Smith’ politischem Umfeld, die wiederum Warnungen bekommen, der US-Präsident habe es auf die Demokratin abgesehen. Denn Trump geht nicht nur gegen NGOs und sogar Antifa-Gruppen aus Deutschland, Italien, Griechenland vor, sondern vor allem gegen Personen in den USA, die sich offen gegen ihn stellen. Und das tut Smith – bereits seit Trumps erster Amtszeit 2017.

Damals war sie politisch interessiert, aber nicht organisiert. Aber ihr war sehr schnell klar, dass sich das Land unter Trump massiv verändern würde. Sie versammelte politisch Gleichgesinnte um sich, gründete eine Aktivistengruppe, organisierte Demos und Kampagnen gegen Trump und seine Politik. Heute ist aus der anfangs kleinen Gruppe eine breite Bewegung geworden, mit über 800 Mitgliedern, die von Albuquerque aus nicht nur nach New Mexico ausstrahlt, sondern auch in weitere Ecken der USA.

No-Kings-Proteste

Ein Höhepunkt der Aktivitäten waren die No-Kings-Proteste am 18. Oktober in diesem Jahr. Smith brachte 50.000 Menschen auf die Straße, die gegen Trumps inhumane Abschiebe- und Migrationspolitik demonstrierten. Das ist eine beachtliche Teil­neh­me­r:in­nen­zahl für Albuquerque, eine Stadt mit rund 565.000 Einwohner:innen. Smith sagt: „Wir brauchen keine Kings in Amerika, wir machen auch keine Kings in Amerika.“

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New Mexico ist ein Blue State, auch Albuquerque wird von einem demokratischen Bürgermeister regiert, Smith hat zu den Abgeordneten ihrer Stadt nicht nur einen guten Draht, sie arbeiten auch oft gemeinsam.

So wurde auch der Demo-Zug am No-Kings-Day, der immer wieder um acht Häuserblocks zog, von der Polizei begleitet. „Die Polizei hat uns geschützt“, sagt Rayellen Smith: „Albuquerque weiß, wie wichtig freies Rede- und Demonstrationsrecht für die Demokratie ist.“

Fulltime-Job als Pensionistin

Bis zu ihrer Pensionierung war die 65-Jährige in der international agierenden Unternehmensberatung PriceWaterhouseCoopers für die Bildung und Umschulung von Mi­gran­t:in­nen zuständig. „Das, was ich jetzt mache, ist ebenfalls ein Fulltimejob“, sagt sie.

Ihre politische Gruppe trifft sich jede Woche, neben den Protesten gegen Trump kümmern sich die Mitglieder auch um soziale und medizinische Belange in der Stadt. Während der Coronapandemie nähte Smith an wenigen Abenden 300 Schutzmasken, als klar war, welche Krankheit sich da ausbreitete und dass es keine Masken für die Massen gab. Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine besetzen Mitglieder aus Smith’ Gruppe jede Woche eine Autobahnbrücke und rollen über das Brückengeländer ein Plakat mit der Aufschrift ab: „USA stands with Ukraine, MAGA stands with Putin“.

Mittlerweile weiß Rayellen Smith auch alles über Fracking, denn das will sie in New Mexico stoppen… weiterlesen

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