Der Rotmilan und die Windkraft

Der Rotmilan und die Windkraft
Foto: Frank Liebig/Wiki CC BY-SA 3.0

Der Rotmilan und die Windkraft

ZDFheute: Hierzulande ist der Rotmilan berühmt geworden als angebliches Opfer von Windrädern. Er wurde zum Hauptdarsteller vieler Gerichtsverfahren gegen Windräder, weil deren Rotorblätter den Rotmilan erschlagen könnten. So argumentieren bis heute viele Kläger und Naturschutzverbände, häufig mit Erfolg. Nicht zuletzt wegen des Rotmilans ist der Ausbau der Windkraft in Deutschland eingebrochen.

Doch wie gefährlich sind Windräder tatsächlich für den Rotmilan? Das will Rainer Raab herausfinden. Er leitet ein Forschungsprojekt der EU-Kommission, das die wichtigsten Todesursachen herausfinden soll. 700 tote Rotmilane mit GPS-Sender hat Raab mittlerweile analysiert. Exklusiv für das ZDF-Magazin frontal präsentiert der Leiter des Forschungsprojekts jetzt sein erstes Zwischenergebnis: Die größte menschengemachte Gefahr für den Greifvogel ist nicht das Windrad, sondern Gift. „Das ist schockierend“, sagt Rainer Raab. Rotmilane sterben, wenn sie tote Ratten oder Mäuse fressen, die an Giftködern verendet sind. Giftköder werden in der Landwirtschaft genutzt – zum Schutz von Ställen, Ernten oder Saatgut. Der nächste Grund ist dann Abschuss.“ Auch der Abschuss ist illegal.

Tatsächlich hat sich der Rotmilan in Europa hervorragend entwickelt. Die Vogelschützer von BirdLife Europe nennen das eine „bemerkenswerte Erfolgsstory“, so steht es in deren aktueller Roten Liste der Brutvögel. Dort wurde der Rotmilan in die beste Kategorie hochgestuft: „least concern“, das heißt so viel wie „geringste Sorge“. Auch in Deutschland hat sich die Zahl der Rotmilan-Brutpaare positiv entwickelt. Die Rotmilane vermehrten sich ausgerechnet in der Zeit, in der fast 30.000 Windräder aufgestellt wurden. Weiterlesen…

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