Keine Einigung über Regeln für Tiefseebergbau

Keine Einigung über Regeln für Tiefseebergbau
zeit.de: Firmen wollen Rohstoffe aus der Tiefsee schürfen. Forscher befürchten schwere Umweltschäden. Ein Versuch, den Abbau zu regulieren, endete ohne Ergebnis.
Ein Versuch der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA), ein Regelwerk für Tiefseebergbau aufzustellen, ist gescheitert. Eine entsprechende Ratssitzung ist ohne verbindliches Ergebnis zu Ende gegangen. Die 36 Mitgliedsstaaten des Rats einigten sich zum Abschluss ihres gut zweiwöchigen Treffens am ISA-Sitz in Jamaikas Hauptstadt Kingston lediglich darauf, bis zu ihrer nächsten Sitzung am 10. Juli einen informellen Dialog fortzusetzen. Demnach fehlt noch die Klärung vieler Detailfragen.
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Damit wird eine am 9. Juli ablaufende Frist versäumt, verbindliche Regularien zum kommerziellen Abbau von Rohstoffen auf dem Meeresboden internationaler Gewässer aufzustellen. Unternehmen können nach Ablauf der Frist erstmals Abbauanträge stellen. Der ISA-Rat will in seinem informellen Dialog besprechen, wie mit etwaigen Anträgen umzugehen ist, solange kein Regelwerk vorliegt.
Hintergrund der Frist ist ein Erkundungsantrag des Inselstaats Nauru in Kooperation mit der privaten kanadischen The Metals Company. Die Firma will in der Clarion-Clipperton-Zone in der Tiefsee zwischen Mexiko und Hawaii Manganknollen abbauen. Die Knollen enthalten Kobalt, Kupfer und Nickel sowie Seltene Erden – Stoffe, die etwa für E-Auto-Batterien benötigt werden. Ein Abbau könnte allerdings schwere Schäden in der Umwelt verursachen, sagen Forscher wie der Geochemiker Matthias Haeckel. Deutschland und weitere Staaten fordern daher, keinen kommerziellen Tiefseebergbau zuzulassen, bis die Folgen besser erforscht worden sind.
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