Klimawandel kostet uns jährlich Milliarden

Klimawandel kostet uns jährlich Milliarden
6,6 Milliarden Euro – pro Jahr – kostete der Klimawandel die Deutschen. So steht es in einer aktuellen Studie aus dem Berliner Wirtschaftsministerium, die Außenministerin Annalena Baerbock jetzt auf der zweitägigen Konferenz des Petersberger Dialogs vorstellte. Seit Anfang des Jahrhunderts summierten sich die Gelder für die Fogekosten des Klimawandels demnach auf 145 Milliarden Euro, berichtet die Agentur MSN.
Die hochrangig besetzte Konferenz dient der Vorbereitung des nächsten Weltklimagipfels (COP27) im Herbst in Ägypten. In Sharm el-Sheikh reden Diplomaten, Regierungsvertreter und Forschende im November erneut über die Erreichung der 2015 in Paris verabredeten Klimaschutzziele des 1,5 Grad Celsius-Ziels zur Begrenzung der Erderwärmung.
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FFF-Kritik an Kanzler Scholz’ Klimapolitik
An der 13. Ausgabe des 2009 von Ex-Kanzlerin Angela Merkel initiierten Gesprächsformats nahm auch der ägyptische Staatschef in Berlin teil. Bundeskanzler Olaf Scholz nahm die Gelegenheit wahr, das bilaterale Gespräch mit Ägypten über die im Herbst sich eröffnenden Chancen eines breiten Klimaschutzdialogs zu beginnen.
Kritik an der gegenwärtigen Klimapolitik übten Vertreterinnen und Vertreter von Fridays for Future. Vor dem Beginn des Petersberger Klimadialogs warnte die Umweltschutzorganisation laut Agentur MDN vor einer Vernachlässigung des Klimawandels wegen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs. „Diese Krisen werden konstant gegeneinander ausgespielt“, sagte Fridays-for-Future-Sprecherin Linda Kastrup dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Dabei wird jedoch vergessen, wie eng alle diese Katastrophen miteinander vernetzt sind und wie nah beieinander die Lösungen liegen.“
Nur weil die Politik ihren Blick im Moment nicht auf die Klimakrise richte, sei diese nicht weniger gefährlich.
Kanzler Scholz solle sich „deutlicher als bisher für den Klimaschutz zu engagieren“, sagte die Sprecherin der Klimaschützer. Scholz hielt auf der Konferenz immerhin „seine erste Rede mit dem Schwerpunkt Klima“, wie RND schrieb. Er versprach: der Klimawandel komme wieder auf die Agenda.
BUND-Chef Olaf Bandt fand dafür jedoch harsche Worte: „Sonntagsreden zum Klimaschutz reichen nicht.“ Die Regierung Scholz müsse in der internationalen Klimapolitik vorangehen und mit Taten zeigen, dass sie es beim Kampf gegen die Klimakrise ernst meine, so Bandt: „Seit 2020 sind 100 Milliarden internationaler Klimafinanzierung für den Globalen Süden zwar beschlossen, doch niemand zahlt fair. Es hätte Scholz gut angestanden konkrete Geld-Zusagen zu geben, um der Verantwortung gegenüber dem Globalen Süden gerecht zu werden. Außenministerin Baerbocks Verdopplung der Anpassungsfinanzierung reicht bei Weitem nicht.“
1.000 Milliarden für die Klimaschutzfinanzierung
Baerbock nahm in ihrer Auftaktrede der Gesprächsrunden laut Presseagenturen insbesondere die Industrieländer in die Pflicht. „Die Industrieländer tragen eine ganz besondere Verantwortung. Denn wir sind führend im Emissionsausstoß“, betonte sie laut RND. Die Industrieländer müssten ihrer Verantwortung gerecht werden und ihre Zusagen einhalten, forderte die Außenministerin. „Das bedeutet, endlich das Ziel von 1.000 Milliarden Dollar für die Klimafinanzierung zu verwirklichen. Und es bedeutet, die gemeinsame Finanzierung für Anpassungsmaßnahmen im Vergleich zu 2019 zu verdoppeln.“
pit