Weltläden fordern mehr Geld für Kakao-Bauern

Weltläden fordern mehr Geld für Kakao-Bauern
Zum Weltladentag am 10. Mai machen die Weltläden in Deutschland auf die dramatische Situation der Kakao-Bäuerinnen und -bauern aufmerksam. Neben den Herausforderungen durch die Klimakrise machen ihnen vor allem ihre Einkommen zu schaffen, die oftmals ihre Kosten nicht decken. Denn obwohl Kakao einer der wertvollsten Rohstoffe der Weltwirtschaft ist, profitieren die Produzent*innen kaum von den derzeit hohen Weltmarktpreisen. „Die Profite erwirtschaften die Schokoladenhersteller“, sagt Annika Jungbluth, Referentin für politische Kampagnen beim Weltladen-Dachverband in Mainz. Eine Folge: Häufig müssen Kinder bei der Kakaoproduktion mithelfen, statt in die Schule gehen zu können.

„Dringend erforderlich sind außerdem Investitionen in nachhaltige Anbaumethoden auf den Kakaofarmen, um sie an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen“, so Jungbluth. Auch dafür seien höhere Erlöse für die Kakao-Bäuer*innen notwendig.
Zum Weltladentag rufen die Weltläden unter dem Motto „Schoki fürs Klima? Kauf ich euch ab!“ dazu auf, die Petition „Faire Kakaopreise jetzt“ des INKOTA-Netzwerk zu unterzeichnen. Sie fordert von den großen Schokoladenherstellern unter anderem, den Kakao-Anbauern einen existenzsichernden Kakaopreis zu zahlen.
„Wir brauchen einen grundlegenden Wandel in der Art und Weise, wie Kakao produziert und gehandelt wird“, sagt Jungbluth. „Der Faire Handel der Weltläden zeigt, dass es auch anders geht. Die Zahlung höherer und garantierter Mindestpreise für Kakao, langfristige Partnerschaften sowie die Bereitstellung von zusätzlichen Leistungen wie Bio-Prämien ermöglichen es den Produzentinnen und Produzenten, ihre Farmen nachhaltig zu bewirtschaften und langfristig ein sicheres Einkommen zu erzielen.“
In Bolivien und Ghana habe der Faire Handel Kakao-Produzent*innen beim Aufbau eigener Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen unterstützt. So konnten viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden und die Produzierenden erwirtschaften deutlich höhere Erlöse im Vergleich zum Export von Rohkakao.
Am 10. Mai machen die Weltläden bundesweit mit verschiedenen Aktionen auf die Problematik aufmerksam und sammeln Unterstützung für die Forderung nach existenzsichernden Kakaopreisen.
Nadine Busch