Windräder und Wetter

Windräder und Wetter
zeit.de: Ein Windrad nimmt Energie aus der Luft auf, der Wind wird dadurch hinter den Rotoren schwächer. Kritiker befürchten daher, die Anlagen könnten den Planeten aufheizen.
Weltweit wird die Windkraft in rasantem Tempo ausgebaut. In Deutschland erzeugen Windräder schon ein Drittel der Elektrizität. Sie setzen die kinetische Energie der Luftbewegung in elektrische Energie um – der Wind hinter dem Rotor ist um bis zu 60 Prozent schwächer als davor. Hat das lokale oder gar globale Auswirkungen aufs Wetter und aufs Klima?
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In der unmittelbaren Umgebung des Windrads ist die Antwort Ja. Die Betreiber von Windkraftanlagen kennen den sogenannten Nachlaufeffekt: Man kann nicht unmittelbar hinter einem Windrad ein zweites aufstellen, weil sie sich gegenseitig den Wind wegnehmen („Stimmt’s?“ in der ZEIT Nr. 20/12). Auch der Luftaustausch zwischen Boden und Atmosphäre wird in der Umgebung von Windrädern beeinflusst; das kann das Mikroklima verändern.
Wird der Wind durch Windräder schwächer?
Aber bereits in einem Kilometer Entfernung ist keine Verringerung des Windes mehr zu messen. Jedenfalls dann, wenn die Windräder an Land aufgestellt sind. Hinter großen Offshore-Windparks auf dem offenen Meer kann bei gewissen Wetterverhältnissen noch in bis zu 50 Kilometer Entfernung eine Windverminderung gemessen werden.
Das hat zu der Befürchtung beigetragen, die verstärkte Nutzung von Windkraft könne den Wind weltweit schwächer wehen lassen, so zur globalen Erwärmung beitragen und im Extremfall den positiven Klimaeffekt der erneuerbaren Energie zunichtemachen.
Zitiert wird dazu häufig eine Studie aus dem Jahr 2018. Forscher hatten damals angenommen, die USA würden ihren gesamten Strombedarf mit Windenergie decken. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass in diesem Fall die Oberflächentemperatur im Land um 0,24 Grad steigen würde. Die Studie wurde von vielen Fachleuten kritisiert. Und Oberflächentemperatur ist nicht gleich Lufttemperatur. Die Autoren dieser Studie schrieben selbst deutlich, dass ihre Ergebnisse kein Argument gegen den Ausbau der Windkraft seien… weiterlesen


