Artenverlust dramatischer als bislang gedacht

Artenverlust dramatischer als bislang gedacht
Emerald Glasfrosch (Espadarana prosoblepon) Foto: Roberto García-Roa/Queens University

Artenverlust dramatischer als bislang gedacht

Es ist noch dramatischer als bisher gedacht: Der Artenschwund ist weltweit von viel größerem Ausmaß. Das fanden jetzt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Queens University in Belfast mit Kollegen an der tschechischen University of Life Sciences in Prag in ihrer Studie heraus. Sie dokumentierten dafür Populationsdaten aus den zurückliegenden Jahrzehnten sowie von mehr als 70.000 Arten. Ergebnis: Mit 48 Prozent aller beobachteten Tiere und Pflanzen sitzt nahezu die Hälfte des Lebens auf der Erde auf dem sterbenden Ast. Ihre Individuenzahl sinkt stetig. Diese Arten drohen auszusterben.

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Die neuen Zahlen, die Doktorandin Catherine Finn und Dr. Daniel Pincheira-Donoso jetzt im Fachblatt Biolocical Reviews publizierten, übersteigen jene der Weltnaturschutzbehörde International Union for the Conservation of Nature (IUCN) deutlich. Auch die IUCN geht von einer bereits dramatischen Aussterberate von 28 Prozent aus.

Nur noch 3 Prozent verzeichnen zunehmende Populationen

Das Neue der Studie: Sie berechnet Trends und vermutliche Entwicklungen der Populationsgrößen für die Zukunft auf der Basis der erhobenen Werte. Die zeigen für lediglich noch 3 Prozent der Arten zunehmende Bestände. Und: Selbst die 33 Prozent der Arten, die laut Zählung der IUCN derzeit als „gesichert“ gelten, kämpfen ebenfalls mit sinkenden Beständen – die Lage sei also schlimmer als das offizielle Bild dies vermuten lässt, kommentiert Catherine Finn. „Unsere Methode zeichnet ein viel genaueres Bild der wirklichen Lage des Artenschwunds auf der Erde“, sagt Daniel Pincheira-Donoso.

„Unsere Arbeit ist ein Weckruf zum Zustand der Artenvielfalt auf dem Planeten“, sagt Daniel Pincheira-Donoso.

pit

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