Chips in der Mehrwegbox

Chips in der Mehrwegbox
PACOON GmbH stellt einen innovativen Ansatz für Verpackung von
Snacks, Sweets und Nüsse vor.
Das Mehrwegsystem ist Verbrauchern bei Getränken und Joghurt-Gläsern geläufig und im Prinzip funktioniert es ganz einfach. Getränke werden in eine Flasche abgefüllt, transportiert, eingeschenkt und getrunken. Dann geht die Flasche wieder über den Händler zum Abfüller zurück, wird gereinigt und es geht wieder von vorne los.
Aber funktioniert das auch für Chips und andere Produkte und was bedeutet es für die Umweltbilanz?

Diese Frage hat sich die PACOON GmbH, Deutschlands führende Designagentur für nachhaltige Verpackungen gestellt und eine Antwort gefunden. In Zeiten von Umwelt- und Klimaschutz, „Plastic free“ und Unverpackt-Läden wird ein gutes System gebraucht, welches die grundlegenden Anforderungen an Schutz-, Transport- und Kommunikationsfunktionen erfüllt. Dabei muss Handhabung und Reinigung möglichst einfach sein und die dauerhafte Nutzung ist Pflicht.
Das angedachte Konzept hat das Ziel, die Verpackung zu standardisieren, sie gleichzeitig aber für verschiedene Anlässe zu konzipieren. So könnten dann Chips, Gummibärchen, Nachos und weitere Produkte in die Mehrwegboxen verpackt werden. Dazu muss es beispielsweise verschiedene Größen geben, die ideal zum Packgut passen. Dabei liegt der Fokus nicht auf einer Insellösung, sondern ein optimalerweise europaweites System zu installieren.
Das Design dieser mehrwegfähigen bepfandeten Box ist so gewählt, dass die Bedürfnisse der Verbraucher, aber auch der Hersteller erfüllt werden. Produktinformationen und Branding können zum Beispiel über eine Banderole erfolgen. Die Box selbst besteht aus einem Kunststoffmaterial oder aus Metall. Die Einheitlichkeit eines solchen Modulsystem ermöglicht somit eine schnelle und kostengünstige Reaktion bei Änderungen am Design, der Mengen oder bei Promotion-Aktionen.
Unabhängig davon zeigt das Unternehmen bei der Ideenkonzeptionierung auch die deutlichen finanziellen Vorteile die entstehen und für eine solche Mehrweglösung sprechen. So verringern sich z.B. der Transport-, Lager- und Regal-Platzbedarf. Die Berechnungen, die von Pacoon durchgeführt wurden zeigen, dass je nach Füllgewicht und Format 50 bis 125 Pozent mehr Verpackungen auf gleichem Raum untergebracht werden können. Ein starkes und gewichtiges Argument für die Ökobilanzierung, also die Quantifizierung der Umweltlasten von Produkten, Verfahren oder Dienstleistungen.
Dem Unternehmen PACOON ist durchaus bewusst, dass der Aufbau eines
Rücknahmesystems für solch ein Mehrwegkonzept, also die Logistik, Rücknahme- und Reinigungsstellen, noch ausgearbeitet werden muss und nicht allein beim Handel anzusiedeln ist.
Szenarien, wie die Rücknahme durch Tankstellen, eigene Rücknahmestandorte oder 24 Stunden verfügbare Automaten sind vorstellbar und realistisch. Die Pfandauszahlung erfolgt entweder über die direkte Rückgabe des Geldes, oder wie bei Pfandflaschen-Automaten bereits bekannt, über einen Bon. Im Zeitalter der Digitalisierung ist aber auch eine App denkbar, die den Prozess vereinfacht und gleichzeitig noch andere Mehrwerte schafft.

Bleibt noch die Frage zu klären, was der nächste Schritt sein wird und wie die Konzeptidee zur Innovation wird.
Das zu beantworten fällt nicht schwer, denn das hohe Interesse großer nationaler und internationaler Brand Owner nach Vorstellung auf der ProSweets Cologne 2020 hat gezeigt, dass der Weg nachvollziehbar ist. Das Konzept soll mit Partnern innerhalb eines Förderprojektes weiterentwickelt werden. Einige Unternehmen aus der Supply Chain haben ihr Interesse schon bekundet.
Peter Désilets, Geschäftsführer bei PACOON und Nachhaltigkeitsexperte formuliert das Motto so: „Wer Neues schaffen und seine Kunden begeistern will, braucht Neugier und Erfahrung, die Hingabe zu neuen und auch mal provokanten Denkansätzen, Expertise und Kreativität.“
So wird die Agentur am 23. und 24. Juni 2020 in München bereits zum vierten Mal mit der SOLPACK 4.0–Internationale Konferenz für nachhaltige Verpackungen, aktuelle und zukünftige Entwicklungen bei Verpackungen vorstellen. Damit will PACOON Firmen bei ihren Nachhaltigkeits-Bestrebungen unterstützen und eine Netzwerk-Plattform für mehr Austausch bieten. Die Münchener beraten Unternehmen im 360°-Ansatz, von der Analyse über die Strategie bis hin zur Verpackungsoptimierung und Kommunikation.
Jutta Pattberg