Deutschlands Plan zu grüner Energie stockt

Deutschlands Plan zu grüner Energie stockt
Grafik: pixabay CC/PublicDomain

Deutschlands Plan zu grüner Energie stockt

dlf.de: Bundeswirtschaftsminister Habeck setzt auf klimafreundliche Energieträger – und sucht dafür Partner in aller Welt. Auch Indien soll eine Rolle spielen. Am Rande der deutsch-indischen Regierungskonsultationen in Neu-Delhi wurde eine Kooperation mit Blick auf grünen Wasserstoff vereinbart. Dennoch stockt Deutschlands Wasserstoff-Strategie.

Wasserstoff gilt als klimafreundlicher Hoffnungsträger der Energiewende, insbesondere wenn bei seiner Gewinnung erneuerbare Energien zum Einsatz kommen. Der Energieträger wird benötigt, um auch Industriebranchen wie Stahl oder Zement klimaneutral zu machen. Nun wollen Deutschland und Indien unter anderem die Zusammenarbeit bei Forschung und Entwicklung vorantreiben und mehr Möglichkeiten zur Vernetzung von Unternehmen schaffen.

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Habeck: Am Ende muss sich Wasserstoff am Markt bewähren

Indien wolle ein wichtiger Exporteur werden, erklärte Habeck. Das Land habe aufgrund günstigster Preise für Strom aus Erneuerbaren Energien das Potenzial, global wettbewerbsfähig grünen Wasserstoff herzustellen. Feste Lieferkontingente seien aber noch nicht verabredet worden. Die nun vereinbarte sogenannte Roadmap solle dazu beitragen, Wasserstoff langfristig rentabel zu machen und den Handel zu unterstützen.

Die Bundesregierung habe mit der Vereinbarung einen weiteren Impuls für den Markt gegeben. „Aber am Ende müssen Wissenschaftler, Studierende, Unternehmen jetzt einsteigen.“ Auf die Dauer müsse sich grüner Wasserstoff am Markt behaupten, so der Grünen-Politiker. 

Kritiker monieren, es werde noch lange dauern, bis Wasserstoff zu attraktiven Preisen zur Verfügung steht. Außerdem sei es unklar, ob ihn Indien angesichts des eigenen starken Wirtschaftswachstums dann überhaupt in großen Mengen exportieren will. Indien plant bis 2030 den Aufbau einer Produktionskapazität von fünf Millionen Tonnen Wasserstoff pro Jahr.

Ambitionierte Pläne zu grünem Wasserstoff

In ihrer nationalen Wasserstoffstrategie geht die Bundesregierung davon aus, dass Deutschland bis 2030 Wasserstoff mit einer Leistung von 95 bis 130 Terrawattstunden pro Jahr benötigen wird, was einem Brennwert von mehr als 3 Millionen Tonnen Wasserstoff entspreche. Weil Deutschland nicht in der Lage ist, den Wasserstoff komplett selbst zu produzieren, rechnet die Bundesregierung damit, 50 bis 70 Prozent des benötigten Wasserstoffs bis 2030 importieren zu müssen.

Anfang der Woche hatte Habeck mit Verzögerung das Wasserstoff-Kernnetz vorgestellt. Es zeigt, wo hierzulande Pipelines verlaufen sollen. Demnach soll es 13 Knotenpunkte an den deutschen Grenzen für den Import geben und das Netz bis 2032 fertiggestellt werden. Es fehlt jedoch an möglichen Betreibern für das Milliardenprojekt. Mancherorts haben zudem Bürgerinitiativen bereits Widerstand angekündigt… weiterlesen

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