Dubai setzt mit Solarpark neue Maßstäbe
Dubai setzt mit Solarpark neue Maßstäbe
golem.de: Golfplätze, Klimaanlagen, Entsalzung: Der arabische Strombedarf ist riesig. Ebenso enorm ist das Bauprojekt Mohammed bin Rashid Al Maktum Solar Park in Dubais Wüste.
Auch nach dem Ende des Öls wird es in der arabischen Wüste Energie geben: In den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) entsteht der größte Solarpark der Welt. An dem Projekt beteiligt ist auch der deutsche Technologiekonzern Siemens.
Der Mohammed bin Rashid Al Maktum Solar Park ist ein Megaprojekt im Emirat Dubai, etwa 50 Kilometer von der Hauptstadt Dubai entfernt. Es umfasst Kapazitäten, um aus dem Licht der Sonne Strom, Wärme sowie Wasserstoff zu erzeugen. An dem Projekt wird seit 2012 gebaut.
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Wenn der Solarpark im Jahr 2030 fertig ist, soll er eine installierte Kapazität von fünf Gigawatt haben und damit das größte Solarkraftwerk weltweit sein. Aktuell liegt die installierte Leistung nach offiziellen Angaben bei mehr als 2,4 Gigawatt. Damit gehört die Anlage zu den größten Solarkraftwerken der Erde. Nur der Golmud Solar Park in China (2,8 Gigawatt) ist leistungsfähiger.
Kürzlich wurde der fünfte Bauabschnitt abgeschlossen, ein halbes Jahr früher als geplant. Begonnen wurde er im August 2021. Innerhalb von knapp zwei Jahren wurden auf einer Fläche von zehn Quadratkilometern mehr als 2,2 Millionen Solarmodule mit einer Leistung von 900 Megawatt installiert. Die sollen genug Strom liefern, um den Strombedarf von 270.000 Menschen zu decken. Der Ertrag liegt bei etwa 2,3 Megawattstunden pro Jahr und Kilowatt installierter Leistung.
Zum Vergleich: Der größte deutsche Solarpark in Deutschland entsteht in einem stillgelegten Braunkohletagebau in Sachsen. In diesem Jahr soll er in Betrieb gehen und wird eine Leistung von 650 Megawatt haben.
Dubai ist Teil der Vereinigten Arabischen Emirate, die ihren Reichtum dem Öl verdanken. Mit dem Geld aus dem Öl wandeln sich die sieben Teilstaaten zu bedeutenden Wirtschafts- und Tourismuszentren, mit futuristischen Städten wie Abu Dhabi oder Dubai, wo der Burj Khalifa steht, das derzeit höchste Gebäude der Welt. Vor der Küste von Dubai entstanden künstliche Inseln, die beispielsweise die Form einer Palme haben. Geplant ist auch eine Hyperloop-Trasse. Das Emirat Abu Dhabi baut die Öko-Stadt Masdar, die Kohlendioxid-neutral sein soll.
Allen Projekten gemeinsam ist, dass sie immer mehr Energie brauchen: für die Infrastruktur, Industrie, Licht, Golfplätze, Klimaanlagen und nicht zuletzt für Meerwasserentsalzungsanlagen, die Trinkwasser für die Bewohner produzieren. Der Energiebedarf Dubais betrug 2022 knapp 53,2 Terawattstunden, knapp drei Terawattstunden mehr als im Vorjahr.
Die Energie soll möglichst sauber sein.
Dubai wolle bis 2030 den Energiebedarf zu 25 Prozent aus erneuerbaren Quellen decken, kündigte Dubais Herrscher Muhammad bin Raschid Al Maktum bei der Eröffnung des fünften Bauabschnitts an. 2050 sollen es 100 Prozent sein. Davon sollen 75 Prozent aus Solaranlagen kommen.
Die werden nicht nur in der Wüste stehen: Die Dubai Clean Energy Strategy schreibt vor, dass auf jedem Dach in Dubai bis 2030 eine solche Anlage installiert wird. Die installierte Leistung soll dann der des großen Solarparks entsprechen, nämlich fünf Gigawatt.
Wie der fünfte Bauabschnitt bestanden auch die ersten drei Abschnitte aus Photovoltaikmodulen. Der 2013 eröffnete erste bestand aus gut 152.000 Solarpaneelen mit einer Leistung von nur 13 Megawatt. Deutlich mehr war es in Abschnitt zwei, der 2017 ans Netz ging: Die über 2,3 Millionen Solarpaneele haben eine Leistung von 200 Megawatt. Bauabschnitt drei wurde in drei Etappen unterteilt, die 2018, 2019 und 2020 abgeschlossen wurden. In der Zeit wurden über drei Millionen Paneele mit einer Leistung von 800 Megawatt installiert.
Dubai setzt aber nicht nur auf Photovoltaik: Zum Bauabschnitt vier, der Anfang 2024 fertig sein soll, gehören neben weiteren Photovoltaikmodulen mit einer Leistung von 270 Megawatt mehrere Sonnenwärmekraftwerke (Concentrated Solar Power, CSP): Eine CSP-Anlage besteht aus drei Parabolrinnen-Anlagen (installierte Leistung: jeweils 200 Megawatt). Hier sind die Solarmodule gewölbte Spiegel, die auf eine Röhre fokussiert sind. Die Röhre ist gefüllt mit geschmolzenem Salz, mit dem über einen Wärmetauscher Dampf erzeugt wird, der Generatoren antreibt…. weiterlesen