EU macht Atomkraft zu nachhaltigem Investment

EU macht Atomkraft zu nachhaltigem Investment

spiegel.de: Ein zentrales Beratergremium der EU-Kommission beurteilt Atomkraft in einem internen Gutachten als nachhaltig. Folgt die Kommission dieser Sicht, würde die Technologie für Anleger stark aufgewertet.

Der wissenschaftliche Dienst der EU-Kommission hält Atomenergie für nachhaltig. Das geht aus einem internen Gutachten hervor, das dem SPIEGEL vorliegt. Es gebe »keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Atomenergie die menschliche Gesundheit oder die Umwelt stärker schädigt als andere Technologien zur Stromerzeugung«, heißt es in dem Dokument der sogenannten Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) der Kommission. Die Lagerung von Atomabfall tief unter der Erde sei »angebracht und sicher«.

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Das Gutachten, über das zunächst die Nachrichtenagentur Reuters berichtet hatte, gilt als Grundlage für eine Art Öko-Ampel der EU-Kommission – Brüssel selbst spricht von einer Taxonomie, die ab 2022 in allen EU-Staaten gelten soll.

Die Kommission will darin festlegen, welche Technologien nachhaltig sind und welche nicht – unter anderem damit Anleger und Investoren besser entscheiden können, worein sie ihr Geld stecken. Die Kernenergie würde durch eine Klassifizierung als nachhaltig deutlich aufgewertet.

Das JRC-Gutachten war im Juli 2020 in Auftrag gegeben worden. Erst vier Monate vorher hatte ein anderer Expertenrat der EU-Kommission explizit davon abgeraten, dass Atomemergie in der EU-Taxonomie als grüne Geldanlage auftaucht.

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