Gefahr: Greenpeace warnt vor Plastikrecycling

Gefahr: Greenpeace warnt vor Plastikrecycling
Foto: Pixabay CC/PublicDomain

Gefahr: Greenpeace warnt vor Plastikrecycling

zeit.de: Die Welt könne sich nicht aus der Plastikkrise heraus recyceln, schreibt die Umweltschutzorganisation in einem Bericht. Sie fordert ein rechtsverbindliches Abkommen.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat kurz vor den Verhandlungen in Paris über ein globales Plastikabkommen Ende Mai einen neuen Bericht veröffentlicht. Darin warnt die Organisation davor, weiterhin auf das Recycling von Plastik zu setzen, und fordert stattdessen eine drastische Reduzierung der Kunststoffproduktion.

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In einem 22 Seiten langen Bericht fasst Greenpeace Ergebnisse aus Studien und weiteren Veröffentlichungen zusammen. Diese zeigen nicht nur, dass nur ein Bruchteil von neun Prozent der Kunststoffe überhaupt recycelt werden, sondern dass diese nach dem Prozess des Recyclings auch noch giftiger sein könnten als zuvor. Wenn Kunststoffe im Recyclingprozess erhitzt werden, so der Bericht, könnten daraus Stoffe mit einer hohen Konzentration an giftigen Chemikalien entstehen.
Diverse Studien belegen demnach negative Auswirkungen von Recyclingprozessen auf den Menschen, die Tiere und die Umwelt. Eine Studie aus dem Jahr 2015 ergab zum Beispiel, dass Arbeiterinnen und Arbeiter in Kunststoffrecyclingwerkstätten durch die freigesetzten Verbindungen im Recyclingprozess erheblichen Gesundheitsrisiken ausgesetzt werden. Human Rights Watch dokumentierte zudem im Jahr 2017 Atembeschwerden von Menschen, die in der Nähe von Verbrennungsanlagen leben und dort die giftigen Dämpfe einatmen.

Auch die Umwelt leidet darunter. Durch die Zerkleinerung des Materials im Recyclingprozess können Mikroplastikpartikel in die Umwelt gelangen. Das betrifft vor allem die Meere und die darin lebenden Tiere. Forscherinnen und Forscher warnen davor, dass immer mehr Mikroplastik in den Verdauungssystemen der Meerestiere und Seevögel gefunden wird. Zudem kam es laut dem Greenpeace-Bericht im vergangenen Jahr in den USA und Kanada zu 390 Bränden in Kunststoffrecycling- und Abfallanlagen. Ein Bericht aus der Türkei stellte fest, dass die Zahl von Bränden im Land von 33 im Jahr 2019 auf 121 im Jahr 2021 anstieg – jeden dritten Tag brennt dort also statistisch eine Kunststoffrecyclinganlage. Durch die Brände werden wiederum luftverschmutzende Chemikalien freigesetzt.   

Greenpeace kritisiert zudem, dass viele Unternehmen, darunter Nestlé, Unilever und Coca-Cola, einerseits die Verwendung von recyceltem Kunststoff in ihren Verpackungen als wichtigen Teil der Lösung anpreisen. Sie schaffen es andererseits aber nicht, ihren Kunststoffverbrauch insgesamt deutlich zu reduzieren. In einigen Fällen habe sich deren Kunststoffverbrauch sogar gesteigert…. weiterlesen

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