Geht doch: Sprakebülls klimafreundliche Mobilität

Geht doch: Sprakebülls klimafreundliche Mobilität
Foto: AEE

Geht doch: Sprakebülls klimafreundliche Mobilität

Die nordfriesische Gemeinde Sprakebüll erreicht durch ihre Elektromobilitäts-Offensive eine der höchsten E-Mobilitätsraten Deutschlands. Beim Ausbau Erneuerbarer Energien setzt die Gemeinde von Beginn an auf eine umfassende Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen. Mit den Einnahmen werden Gemeinschaftsprojekte realisiert.

Zwischen Nord- und Ostsee liegt die Gemeinde Sprakebüll, in der etwa 270 Menschen leben und besonders viele Elektroautos pro Einwohner gefahren werden. Seit über 25 Jahren treibt Sprakebüll den Ausbau Erneuerbarer Energien voran und erzeugt heute ein Vielfaches des Stroms, der im Ort verbraucht wird.

Überschüssigen Strom für Elektroautos nutzen

Um Anlagen nicht länger abregeln zu müssen und das Potenzial der Erneuerbaren besser auszuschöpfen, entstand die Idee, den überschüssigen Strom für Elektroautos zu nutzen und somit auch den Verkehr klimafreundlich zu gestalten. Neben Beratungsangeboten wurden finanzielle Anreize geschaffen, um Bürgerinnen und Bürgern bei der Umstellung auf E-Mobilität zu unterstützen.

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Die Zuschüsse beim Ankauf eines Elektro-Pkw und beim Leasing der privaten Ladeboxen zeigen Wirkung. Sprakebüll wies zwischenzeitlich die höchste Elektroautodichte in ganz Deutschland auf. 

Ein weiterer Aspekt der zukunftsorientierten Mobilität im Dorf ist das Carsharing-Konzept. 2016 wurde das Dörpsmobil ins Leben gerufen. Dörps ist Plattdeutsch und bedeutet Dorf, das Dörpsmobil ist ein Auto für die Sprakebüllerinnen und Sprakebüller. Der Elektro-Pkw kann gegen eine kleine Gebühr ausgeliehen werden und soll dazu beitragen, den Zweitwagen in vielen Haushalten zu ersetzen.

Vorbild für weitere Kommunen im Bundesland

Das Konzept wird nicht nur in der Energie-Kommune des Monats gut angenommen, auch andere Gemeinden in Schleswig-Holstein folgen dem Beispiel und haben ein Gemeinschaftsauto angeschafft. „Elektromobilität und Carsharing sind keineswegs nur im urbanen Raum umsetzbar und nachgefragt“, betont AEE-Geschäftsführer Dr. Robert Brandt. „Sprakebüll zeigt, dass die Verkehrswende in ländlichen Regionen gelingen kann, wenn die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung mit einfließen.“ 

Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sorgt für breite Akzeptanz

Bereits 1998 wurde ein erster Bürger- und Bürgerinnenwindpark mit fünf Windenergieanlagen errichtet. 2011 kam ein weiterer Windpark hinzu, den sich die Gemeinde mit dem Nachbardorf Stadum teilt. Auch zwei Bürgersolarparks erzeugen erneuerbaren Strom. Durch die Erlöse der Anlagen profitieren die Bewohner direkt, zudem füllen die Einnahmen aus Gewerbesteuern die Gemeindekasse.

So wurden zahlreiche Investitionen ermöglicht. Neben der Subventionierung der Elektromobilität und des Dörpsmobils, waren das bislang beispielsweise der Ausbau von Fahrradwegen und Musikunterricht für Kinder. Auch soziale Einrichtungen und eine, durch den Windpark gegründete Stiftung werden bedacht. Neben der daraus resultierenden, hohen Akzeptanz hat in der Kommune die Bedeutung Erneuerbarer Energien als Wirtschaftszweig in der Region stetig zugenommen.

Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen sorgt für breite Akzeptanz

Neben erneuerbarem Strom und klimafreundlicher Mobilität wurde auch die Wärmeversorgung auf Erneuerbare Energien umgestellt. Seit 2013 wird die Abwärme einer Biogasanlage an über 60 Häuser im Dorf geleitet und stellt den Bewohner*innen klimafreundliche Wärme bereit.

aee

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