Gorillas: Bedrohliche Nähe

Besuch bei der Vettern: Bedrohliche Nähe
Trotz Neugier und Faszination: Abstand halten, bitte! Wissenschaftler der Ohio University belegen gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Uganda, wie wichtig es ist, den im Urwald des Bwindi Impenetrable National Park lebenden letzten Berggorillas (Gorilla beringei beringei) nicht zu dicht auf die Pelle zu rücken.
Die Regeln der ugandischen Naturschutzbehörden fordern einen Mindestabstand von sieben Metern zu den Tieren.
Dieser Abstand dient weniger dem Schutz der menschlichen Besucher im Revier ihrer tierischen Verwandten. Er soll die Affen vor durch menschliche Nähe übertragbaren Krankheitserregern schützen. Denn, das schreiben die Forscher in ihrer Studie: Bis zu 20 Prozent der nur noch auf 1059 Exemplare geschätzten Affen in diesem Schutzgebiet, das rund 40 Prozent der gesamten Gorilla-Population der Erde beherbergt, starben in den zurückliegenden – durch Erreger, die über Menschen übertragen worden sind.
Touristen übertragen für Affen tödliche Krankheiten an Gorillas
Die Zahl der Besucher, berichten die wissenschaftler auf der Webseite der Ohio University ohnehin schon stark eingeschränkt – obwohl das Sightseeing im Gorilla-Dschungel das Highlight vieler Touristen in Uganda ist. Die Uganda Wildlife Authority lässt nur Kleingruppen von maximal acht Menschen als Besucher zu den Affen. Und die Besuche sind auf eine Stunde täglich eingegrenzt.
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Nur leider halten sich viele der Besucher kaum an diese Bestimmungen, wenn sie im Wald auf die Gorillas treffen. Das ist deren Untergang: Vor allem Erreger von Atemwegserkrankungen übertragen sich leicht auf die Menschenaffen, die für diese Keime keine Immunabwehr besitzen. Sie erkranken und sterben an den Infektionen. Berichtet jetzt auch Environmental News Network.
pit