Grundwasser wird immer knapper
Grundwasser wird immer knapper
zdf.de: Für die meisten kommt das Trinkwasser aus dem Hahn. Doch damit es dorthin in einwandfreier Qualität kommen kann, ist Grundwasser notwendig – und das wird immer knapper.
70 Prozent unseres Trinkwassers werden aus Grundwasser gewonnen. Mit Pumpen wird es aus der Tiefe nach oben gefördert und über Rohrleitungen an die Haushalte geleitet. Aufgefüllt wird das Grundwasser zum größten Teil aus Niederschlägen, meist in Form von Regen oder Schnee.
Wie Grundwasser entsteht
Die meisten dieser stetigen Niederschläge fallen im Winter und im Frühjahr. Dann verdunstet auch wegen der geringeren Außentemperaturen weniger Wasser in die Atmosphäre. Die Niederschläge versickern im Boden.
Auch bei Bächen, Flüssen oder Seen fließt Wasser in den Untergrund ab. Wie schnell es nach unten voran kommt, hängt von den Bodenbeschaffenheit ab.
„Dichtere, feinporige Böden – wie Ton- oder Lehmböden – nehmen die Feuchtigkeit langsamer auf, diese können das Wasser aber besser speichern“, erklärt Hans-Jörg Vogel, Agrarwissenschaftler und Bodenphysiker vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung.
Erdschichten filtern und reinigen Wasser
In den verschiedenen Erdschichten wird das Wasser gefiltert und gereinigt. Durch das Ausbringen von Dünger und Pestiziden geraten allerdings auch solche Stoffe ins Grundwasser.
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In der Tiefe sammelt sich das Wasser über den undurchlässigen Bodenschichten. Die Schwerkraft lässt das Grundwasser auch unterirdisch entlang der wasserundurchlässigen Schichten hangabwärts fließen. Die Stellen, an denen das Grundwasser dann wieder an die Oberfläche treten kann, sind Quellen.
Sonne treibt den Wasserkreislauf an
Das Grundwasser ist Teil des globalen Wasserkreislaufs. Der Motor dieses Wasserkreislaufs ist die Sonne. Sie erwärmt das Wasser von Meeren, Seen und Flüssen, welches als Wasserdampf verdunstet. Auch Pflanzen geben Wasserdampf in die Atmosphäre ab. Die feuchte Luft kühlt sich in der Höhe ab. Es entstehen Wolken, die als Niederschlag wieder auf die Erde fallen. Das Wasser versickert im Boden und der Kreislauf beginnt von neuem.
Doch das Volumen des Grundwassers im Erdinnern nimmt ab. Wissenschaftler haben errechnet, dass Deutschland in den letzten 20 Jahren 15,2 Kubikkilometer Grundwasser verloren hat, pro Jahr 0,76 Kubikkilometer. Das ist mehr als die Großstädte Berlin, Hamburg, Köln, München und Frankfurt zusammen verbrauchen.
Klimawandel verstärkt das Grundwasserproblem
Ein grundlegendes Problem ist mittlerweile die Verteilung des Regens. Es regnet nicht weniger. Es gibt aber häufiger heftige Schauer. Die von der Dürre ausgetrockneten Böden können diese Massen von Regenwasser schlecht aufnehmen. Anstatt zu versickern, fließt das Wasser oft sturzbachartig ab.
In einem Projekt der Bundesanstalt für Geowissenschaften (BGR) und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) stellten die Wissenschaftler anhand der Daten von 119 Grundwassermessstellen fest, dass bei fortschreitendem Klimawandel an vielen Messstellen nach ihren bis 2100 reichenden Berechnungen die Wasserpegel weiter sinken werden… weiterlesen