Klima: Irland will Zehntausende Kühe keulen

Klima: Irland will Zehntausende Kühe keulen
Foto: Michael Starkie/unsplash

Klima: Irland will Zehntausende Kühe keulen

zeit.de: Aus Umweltschutzgründen will die irische Regierung Viehbestände „verlagern“ und meint damit die Tötung von bis zu 200.000 Milchkühen. Der Branchenverband kritisiert dies.

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Die irische Regierung erwägt, Tausende von Milchkühen zu töten, um ihre Klimaziele zu erreichen. Laut einem Papier, das der Zeitung Irish Independent vorliegt, sollen „Kernmaßnahmen“, die bisher zur Verringerung der Emissionen in der Landwirtschaft festgelegt wurden, in Kombination mit der „Verlagerung“ von Viehbeständen einen Weg zur Einhaltung der Klimaziele bieten. Konkret bedeutet dies, dass bis 2025 jährlich 65.000 Rinder gekeult werden sollen, insgesamt wären das rund 200.000 Tiere.

Der Vorschlag kommt kurz nach einer Mitteilung der US-Umweltbehörde EPA, wonach Irland seine Klimaziele verfehlen werde. Eines dieser Ziele besagt, dass allein die Emissionen des Agrarsektors bis 2030 um 4 bis 20 Prozent sinken sollten. Um den Ausstoß tatsächlich ausreichend zu senken, müssten laut dem irischen Agrarministerium „zehn Prozent des Viehbestands durch andere Aktivitäten ersetzt“ werden. Das wären 740.000 Tiere.

Milchbauernverband fordert finanzielle Entschädigung

Der Verband der irischen Milchlieferanten kritisierte den Vorschlag. „Es sollte bilaterale Gespräche geben, um einen Plan zu erstellen, der die ganze Branche mit ins Boot holt“, sagte Verbandspräsident Pat McCormack. „Die Regierung muss Engagement zeigen und ein Budget vorlegen, um das zu finanzieren.“ Außerdem könne so ein Programm nur freiwillig sein.

Die Regierung sei fest entschlossen, den Landwirten „freiwillige, finanziell attraktive Optionen zu bieten, zu denen auch die Diversifizierung gehört“, sagt eine Sprecherin des Agrarministeriums. Von 3.000 Euro je Kuh und jährlich 200 Millionen Euro bis 2025 ist im Independent die Rede.

Von der Sprecherin hieß es weiter, das Papier sei „Teil eines Beratungsprozesses“ und gehöre zu verschiedenen Optionen, die geprüft würden. „Es handelt sich nicht um eine endgültige politische Entscheidung.“ Die Branche habe bereits ein hohes Maß an Nachhaltigkeit gezeigt. Dieser Ehrgeiz müsse ausgebaut werden… weiterlesen

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