Korallenriff aus dem 3D-Drucker
Korallenriff aus dem 3D-Drucker
t3n.de: Auf der ganzen Welt sind Korallenriffe bedroht. Eine innovative Entwicklung könnte dabei helfen, die Zerstörung der Riffe einzudämmen.
Ein Drittel aller Korallenriffe ist nach Angaben der Universität Bremen bereits zerstört. Weitere 40 Prozent sind massiv bedroht. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Tourismus und die schnell voranschreitende Urbanisierung in Küstengebieten gehören dazu, die globale Erwärmung tut ihr Übriges.
„Der rasche Rückgang der Korallenriffe hat den Bedarf an der Erforschung interdisziplinärer Methoden zur Wiederherstellung von Riffen erhöht“, erklärt Natalie Levy von der Bar-Ilan-Universität in Israel gegenüber Science Daily. „Die Untersuchung, wie die Biodiversität von Korallenriffen erhalten werden kann, ist ein zentrales Thema, aber es besteht auch ein dringender Bedarf, in Technologien zu investieren, die das Korallenökosystem und unser Verständnis der Riffumgebung verbessern können.“
Druck mit natürlichen Materialien
Eine Idee, die von vier der führenden israelischen Universitäten verfolgt wird, ist ein 3D-Druckverfahren, das explizit zur Erhaltung von Korallenriffen entwickelt wurde. Der 3D-Prozess beginnt mit dem Scannen von Unterwasseraufnahmen der Riffe. Aus diesen visuellen Informationen wird ein dreidimensionales Modell des Riffs erstellt. Im nächsten Schritt sammeln die Forscher umweltgenetische Informationen, die genaue Daten über die Organismen des Riffs liefern. Diese Daten werden zusammen mit anderen Parametern in einen Algorithmus eingespeist, der es ermöglicht, ein interaktives 3D-Modell des Riffs zu erstellen. Die letzte Stufe ist dann die Produktion eines Keramikriffs aus natürlichen Materialien mit dem 3D-Drucker.
„Bestehende künstliche Riffe haben Schwierigkeiten, die Komplexität von Korallenlebensräumen nachzubilden und Riffarten zu beherbergen, die natürliche Umgebungen widerspiegeln. Wir führen eine neuartige anpassbare 3D-Schnittstelle zur Herstellung skalierbarer Strukturen ein, die echte Daten verwendet, die aus Korallenökosystemen gesammelt wurden“, betont Natalie Levy… weiterlesen