Kurz vor Atom-Ausstieg drohen in Deutschland Probleme
Vor Atom-Ausstieg drohen Deutschland Probleme
Vor dem endgültigen „Aus“ der deutschen Atommeiler, greift noch einmal die Angst um sich im Land. In den betagten, deutschen AKW zeigen sich mürbe Bauteile. Kritiker erkennen Schwachstellen. Und die Verantwortlichen fürchten, dass zudem bald nicht mehr genug Experten auf dem Fachgebiet der Strahlungssicherheit zur Verfügung stehen, die im Fall der Fälle Rat wissen.
Ein echtes Dilemma. Nach all den Jahren der – scheinbar – vergeblichen Mühe um den Kampf gegen die Technologie, die uns für Generationen einen heute noch immer nicht beherrschbaren radioaktiven Müllberg hinterlässt, klang es wie ein Wunder, dass die Politik sich im Anblick des katastrophalen Desasters von Fukushima doch noch zum schon vorher beschlossenen, aber auf Druck der Industrielobby revidierten, Atomausstieg einigen konnte. Ende 2022 ist endlich Schluss mit der zivilen Nutzung der Kernspaltung. Deutschland setzt auf erneuerbare Energie. Das Risiko eines Atomunfalls schien damit gebannt.
Kompetenzverlust bei Strahlensicherheit
Freude will aber doch noch keine richtig aufkommen. Denn das entscheidende Wort lautet: „schien“. Der Konjunktiv signalisiert die ganze Dramatik der Situation.
Lesen Sie auch:
Denn nun mehren sich – kurz vor dem Ende einer in den 1950er-Jahren mit großer Euphorie gestarteten und mit vielen Milliarden gepuschten Tech-Fantasie von der energiepolitischen Unabhängigkeit die Stimmen, die in den letzten noch verbliebenen Monaten für die Atomkraftwerke, deren kritische Phase sehen. Darüber etwa berichtet aktuell ZEIT-Online.
Da passt ins Bild, dass die Präsidentin des Bundesamts für Strahlenschutz gemeinsam mit dem Vorsitzendem der Strahlenschutzkommission und Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth eine „langfristige Sicherung der Kompetenz in der Strahlenforschung in Deutschland“ anmahnen. Sie warnen, dass die „Schließungen von Lehrstühlen und Institutionen“ drohe. Dies gelte es zu verhindern. Die Kompetenzen der Wissenschaftler würden nach wie vor gebraucht.
Die Angst aber: Durch den Atomausstieg könnte dar Ruf der Strahlenforschung leiden. Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler könnten sich andere Aufgabenfelder suchen, weil sie glauben, dass dort ihre Chancen besser stünden. Dabei werde Strahlenforschung in veilen Disziplinen weiter gebraucht, so die Experten.
pit