Noch mehr Anstrengung beim Klimaschutz erforderlich

Noch mehr Anstrngung beim Klimaschutz erforderlich
Klimaschutz mit fataler Nebenwirkung: „Wenn wir die Emissionen aus fossilen Quellen zurückfahren, müssen wir dies noch stärker tun, als wir bisher vermutet haben, weil der die Atmosphäre kühlende Anteil eben auch wegfällt“, erklärt Dr. Nadine Mengis einen bislang wenig beachteten Zusammenaheng der Anstrengungen den CO2-Ausstoß zurück zu drängen. Sie ist Autorin einer aktuellen Studie am GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel .
Damit bekommt die Diskussion um die Begrenzung der Klimaerwärmung auf 1,5 bis 2 Grad Celsius eine neue Dimension. Sie „fokussiert sehr stark auf das Treibhausgas Kohlendioxid“, schreiben und ihre Wissenschaftler-Kolleginnen und -kollegen in einer Pressemeldung.Dabei werde die Bedeutung weiterer Treibhausgase aus nichtfossilen Quellen in Zukunft aber zugleich in ihrer Bedeutung steigen. Ein Effekt, den die neue Studie deutlich vor Augen führt.
Unterschiedliche CO2-“Fußabdrücke“der Treibhausgase
Die Forscher verweisen dabei auf die unterschiedlichen CO2-Fußabdrücke unterschiedlicher Klimagase. Der Treibhauseffekt wurde nämlich in der Vergangenheit teilweise durch Abkühlungseffekte verschiedener Schwefel- und Stickoxidverbindungen kompensiert. So emittieren wir zum Beispiel bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern zusätzlich viele abkühlend wirkende Aerosole. Im Gegensatz dazu entstehen durch unsere Landnutzung zum Beispiel durch Methanemissionen viele wärmend wirkende zusätzliche Treibhausgase.

Reduziert man jetzt die Kohlendioxidemissionen von fossilen Brennstoffen deutlich, wie dies für eine Begrenzung der Erderwärmung zweifelsohne notwendig ist, steigt auf der Gegenseite die Bedeutung der Emissionen aus nichtfossilen Quellen, wie zum Beispiel aus der Landwirtschaft. Zusätzlich sinken dabei auch die Komponenten aus den fossilen Emissionen, die die Atmosphäre kühlen. Die Folge: Der Anteil der wärmenden Wirkung nichtfossiler Treibhausgase gewinnt überproportional an Bedeutung.
„Wir müssen uns beim Klimaschutz noch stärker anstrengen als bislang“
Dies ist eines der Ergebnisse der Studie, die jetzt in der Fachzeitschrift Climate and Atmospheric Science erschienen ist.
„Während die Emissionen aus fossilen Quellen in Zukunft zurückgehen, bleiben die aus der Landwirtschaft konstant oder nehmen angesichts der weiter steigenden Weltbevölkerung bis 2050 weiter zu“, erläutert Dr. Mengis. „Wenn man unter diesen Betrachtungen jetzt berechnet, wieviel Kohlendioxid wir noch emittieren dürfen, um ein 1.5 Grad-Ziel noch zu erreichen, dann kommt man zu dem Ergebnis, dass die Menge an erlaubten CO2 Emissionen noch geringer als bisher angenommen ist“, so Mengis. „Wir müssen uns also eigentlich noch mehr anstrengen, wenn wir dieses Ziel noch erreichen wollen“, so die Kieler Klimaforscherin.
red