Nordstream-Leck: Methan-Austritt als Klimakiller

Nordstream-Leck: Methan-Austritt als Klimakiller
Foto: Danish Defence Command/UBA

Nordstream-Leck: Methan-Austritt als Klimakiller

Nordstream-Lecks in der Ostsee setzen erhebliche Mengen Treibhausgase frei. Sie verschlimmern dadurch den Klimawandel. Das ist die eindeutige Wertung des Umweltbundesamts (UBA) zu den beiden Unter-Wasser-Löchern an den Gaspipelines vor der dänischen Küste. Nach Berechnungen der Experten gelangen „etwa 7,5 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente“ in die Atmosphäre.

Durch die Löcher, die vermutlich durch Sabotage in der russischen Gasleitung klaffen, strömt laut dem Bundesamt Klima-Schadgas aus, das „einem Prozent der deutschen Jahres-Gesamtemissionen“ entspreche, schreibt das UBA in einer Pressemeldung.

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Katastrophe noch nicht zu Ende

Dabei ist kein Ende der Katastrophe in Sicht. Die Hiobsbotschaft: „Es gibt keine Abschottungsmechanismen an den Pipelines“, erläutern die UBA-Wissenschaftler. Die Konsequenz: „Daher wird aller Voraussicht nach der gesamte Inhalt der Röhren entweichen.“

Auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) schlägt Alarm. Die Umweltschützer sprechen von einem Superemitter-Event“. Durch die Lecks drohten „klimaschädliches Methan im Gegenwert von 28,5 Millionen Tonnen CO2 zu entweichen“, schreibt der Verband in einer Pressemeldung. Laut Verbands-Chef Sascha Müller-Kraenner ist Methan bis zu 80 Mal gefährlicher fürs Weltklima wie Kohlendioxid (CO₂). Er fordert daher, „das verbleibende Gas muss sofort aus allen Pipeline-Strängen abgepumpt werden.“

Katastrophe offenbart Fehler der geltenden Klimaschutzregeln

Die Misere offenbart auch einen Fehler bisherigen Klimaschutz-Anstrengungen: Je nachdem in welchem Hoheitsgebiet die Lecks liegen, erfolge, laut UBA, eine Zuordnung der Emissionen in der Klimaberichterstattung. „Liegen die Lecks auf dänischem Hoheitsgebiet so muss Dänemark die Emissionen berichten. Liegen sie jedoch in internationalen Gewässern, werden die Emissionen in keiner Emissionsberichterstattung erfasst, bleiben aber genauso klimaschädlich.“

pit

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