Radler gegen Autofahrer: Neue Hackordnung auf Straßen

Radler gegen Autofahrer: Neue Hackordnung auf Straßen

stern.de: In Britannien gilt eine neue Verkehrsordnung. Autofahrer müssen jetzt ganz tapfer sein, ihre Rechte und Gewohnheiten werden massiv beschränkt.

Aus Boris Johnson Post-Brexit Britannien hört man selten gute Nachrichten, doch Radfahrer und auch Fußgänger haben jetzt Grund zum Jubeln. Ein Update der britischen Straßenverkehrsordnung stärkt die Position der schwächeren Teilnehmer und stellt die bisherige Hierarchie auf den Kopf.

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Dabei sind die Briten weit mutiger als Berlin.

Die Änderungen sind deutlich vom Ziel von „Null Verkehrstoten“ inspiriert. Skandinavische Städte machen vor, wie das geht. Dazu müssen die schwächeren, unfallgefährdeten Verkehrsteilnehmer konsequent geschützt werden, und das geht nur, wenn die Denke der Nachkriegszeit – „Freie Fahrt für den Schnelleren und Stärkeren“ – überwunden wird. Es ist ein „Konzept, das die Verkehrsteilnehmer, die im Falle einer Kollision am stärksten gefährdet sind, an die Spitze der Hierarchie stellt“, so der Kodex.

Lebensraum statt Verkehrsraum

„Diejenigen, die für Fahrzeuge verantwortlich sind, die im Falle eines Zusammenstoßes den größten Schaden anrichten können, tragen die größte Verantwortung, vorsichtig zu sein und die Gefahr zu verringern, die sie für andere darstellen.“ Das bedeutet, dass vor allem Kraftfahrer umdenken müssen. Beim Aussteigen ist der Schulterblick durch den „Holländer-Griff“ verbindlich, Radfahrer dürfen nur mit einem Abstand von 1,5 Metern überholt werden.

„Es sollte keinen Mut erfordern, mit Kindern eine Straße zu überqueren oder zur Schule zu fahren, aber manchmal fühlt es sich so an“, so der Verkehrsbeauftragte Chris Boardman. „Diese Änderungen der Straßenverkehrsordnung zeigen unsere Verantwortung füreinander und bekräftigen, was gute Verkehrsteilnehmer bereits tun. Diese Auffrischung bietet jedoch mehr als nur Orientierung, sie macht unsere Städte und Dörfer zu schöneren Orten zum Leben.“

Verantwortung tragen

Im Einzelnen verschiebt sich die Verantwortung. Je schneller und gefährlicher man unterwegs ist, umso mehr Verantwortung trägt man auch. Radfahrer werden auch ermahnt, gegenüber Pferden und Fußgängern Abstand zu halten und das Tempo zu verringern, aber im Kern treffen die Neuerungen die Kraftfahrerweiterlesen

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