Russland-Sanktionen erschweren Klimaforschung
Russland-Sanktionen erschweren Klimaforschung
ntv: Kaum eine Region auf der Erde bekommt den Klimawandel so deutlich zu spüren wie die Arktis. In internationalen Forschungsprojekten versuchen Wissenschaftler, den Ursachen auf den Grund zu gehen. So waren an der einjährigen Mosaic-Expedition mit der „Polarstern“ im Nordpolarmeer 20 Nationen beteiligt, auch Russland. Mit den Sanktionen gegen Russland infolge des Krieges in der Ukraine ist auch in der Klimawissenschaft nichts mehr so, wie es vorher war.
Deutsche Forschungseinrichtungen legten ihre Kooperationen mit russischen Universitäten und Institutionen auf Eis, darunter auch das Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI). Der Boykott trifft die vom AWI betriebenen Forschungen hart, vor allem bei den Langzeitprojekten. Doch nicht alle Kooperationen wurden ausgesetzt: Im Austausch mit dem Bundesforschungsministerium und dem Auswärtigen Amt sind Regeln zur weiteren Zusammenarbeit mit der russischen Seite getroffen worden. Entlang dieser Regelungen dürften einzelne Projekte fortgesetzt werden. Auch Publikationen unter russischer Beteiligung können veröffentlicht werden.
Nicht nur in der Polar- und Klimaforschung, auch in den Bereichen Physik, Raumfahrt und Astronomie war Russland bisher ein wichtiger Partner. So treffen auch das Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell die Sanktionen hart. Für das Projekt „Icarus“ wurde 2018 an der Außenhülle des russischen Moduls der Internationalen Raumstation (ISS) eine Antenne installiert, die Daten von der Erde empfängt, genauer: von Tieren, die mit Mini-Sendern ausgestattet wurden. Das gibt Aufschluss etwa über Migrationsrouten von Zugvögeln und anderen Tieren. Seit dem 3. März gibt es keine Daten mehr aus Moskau. Weiterlesen…