Sauberes Wasser für die EU
EU-Parlament billigt Regeln für besseres Leitungswasser
Das Parlament billigte die mit den Mitgliedstaaten erzielte Einigung über die neue Trinkwasserrichtlinie. Die Forderung von mehr als 1,8 Millionen Europäern, die die erste europäische Bürgerinitiative „Right2Water” („Wasser ist ein Menschenrecht“) nach EU-weitem Zugang zu sauberem Trinkwasser unterschrieben haben, wird damit europäisches Gesetz. Sie zielt auf besseren Zugang zu sauberem Trinkwasser für alle Europäer ab und wird nun als erste erfolgreiche Initiative ihrer Art in Gesetzesform gegossen.
Zukünftig gelten strengere Grenzwerte für Blei und erstmals für hormonverändernde Stoffe wie Bisphenol A im Trinkwasser. Auch soll kostenloser Zugang zu Trinkwasser an öffentlichen Plätzen durch Bereitstellung von Wasserspendern in ganz Europa gewährleistet werden.
Sven Giegold, Verhandlungsführer der Grünen/EFA-Fraktion für die Neufassung der Trinkwasser-Richtlinie, kommentiert:
„Die Entscheidung für europaweites, sauberes Trinkwasser ist ein großer Erfolg für die Zivilgesellschaft. Wir verdanken es der europäischen Bürgerinitiative, dass unser Trinkwasser zukünftig sauberer wird. Es ist die größte Reform der europäischen Trinkwasserregeln seit mehr als 20 Jahren. Damit wird das Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser in Europa durchgesetzt.“
NDR findet künstlichen Süßstoff im Trinkwasser
Restaurants, Kantinen und Cateringdienste sollen ihren Kunden Leitungswasser kostenlos oder gegen eine geringe Servicegebühr anbieten. Die Mitgliedstaaten sollen darüber hinaus dafür sorgen, dass gefährdete Gruppen wie Flüchtlinge, Nomadengemeinschaften, Obdachlose und kulturelle Minderheiten wie die Sinti und Roma besseren Zugang zu Trinkwasser erhalten.
Bis Anfang 2022 arbeitet die Kommission eine Liste von Stoffen bzw. Verbindungen aus, die aus Sicht der Öffentlichkeit oder der Wissenschaft gesundheitlich bedenklich und entsprechend zu überwachen sind. Dazu zählen etwa Arzneimittel, hormonaktive Stoffe und Mikroplastik. Die Kommission erstellt außerdem europäische Listen, die angeben, welche Stoffe mit Trinkwasser in Kontakt kommen dürfen.
Der Europäischen Kommission zufolge könnte der geringere Verbrauch von abgefülltem Wasser den Haushalten in der EU helfen, jährlich mehr als 600 Mio. EUR zu sparen. Wenn die Bürger Leitungswasser stärker vertrauen, könnte dies auch dazu beitragen, dass weniger Plastikmüll durch abgefülltes Wasser entsteht. (Quelle: Europäisches Parlament)
hjo