So spart der Staat bei Offshore-Windparks Milliarden
So spart der Staat bei Offshore-Windparks Milliarden
handelsblatt.com: Windparks in Nord- und Ostsee per Kabel ans deutsche Stromnetz anzubinden kostet Hunderte Milliarden Euro. Es gäbe günstigere Alternativen – und ein lösbares Problem.
Die Leitungsanbindung von Offshore-Windparks im deutschen Teil der Nord- und Ostsee wird in den kommenden Jahren Investitionen in dreistelliger Milliardenhöhe erfordern. Doch es gibt Sparpotenzial: Statt den Strom per Kabel an die Küste zu leiten, könnte man direkt neben den Windparks Wasserstoff herstellen und dann diesen per Pipeline ans Land bringen.
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Eine Studie des Aqua-Ventus-Konsortiums kommt zu dem Ergebnis, dass sich damit Kosten in zweistelliger Milliardenhöhe einsparen ließen. Stromnetzbetreiber bewerten die Idee grundsätzlich positiv.
Hinter Aqua Ventus steht eine Gruppe von etwa 100 Unternehmen, Verbänden und Forschungseinrichtungen, die den Aufbau einer Wasserstoffproduktion in der Nordsee mit der dazugehörigen Pipelineinfrastruktur vorantreiben. Kernstück der Infrastruktur soll die Wasserstoffpipeline Aqua Ductus werden.
Bis zu 31 Milliarden Euro Einsparpotenzial
Die Offshore-Leitung soll in Zukunft den Energieträger aus verschiedenen Teilen der Nordsee zusammenführen und an Land transportieren. Mitglieder des Aqua-Ventus-Fördervereins sind Gasnetzbetreiber wie Gascade, Gasunie und Fluxys, Energiekonzerne wie RWE und EnBW, außerdem Bosch, Orsted, Siemens Gamesa und Siemens Energy .
Die Anbindung der in der Nord- und Ostsee geplanten Offshore-Windparks an das Stromnetz ist aufwendig. Nach Angaben der Bundesnetzagentur muss bis 2045 ein Betrag von 327,7 Milliarden Euro in den Ausbau des Stromübertragungsnetzes investiert werden.
Davon entfallen 167,8 Milliarden Euro auf die Anbindung der Offshore-Windparks. Die Netzanbindung der Offshore-Windparks ist unter anderem deshalb teuer, weil die Windparks zum Teil weit entfernt vom Land auf hoher See liegen.
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ist dafür zuständig, die entsprechenden Flächen auszuweisen. Es hat dazu Deutschlands ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) in verschiedene Zonen eingeteilt.
Am weitesten vom Festland entfernt sind „Zone 4“ und „Zone 5“ im nordwestlichen Teil der deutschen AWZ. Hier muss eine Strecke von über 300 Kilometern überwunden werden, um den Strom aus den Windparks per Kabel bis zur Küste zu bringen… weiterlesen