Stadt-Farm: hippe Idee, mieser CO2-Fußabdruck

Stadt-Farm: hippe Idee, mieser CO2-Fußabdruck
Urban gardening Foto: boel.de

Stadt-Farm: hippe Idee, mieser CO2-Fußabdruck

agrarheute.de: Urban Farming verspricht, die Landwirtschaft und ihre Produkte näher an die Verbraucher zu bringen. Doch hinsichtlich der Klimabilanz kann die Stadt-Farm nicht unbedingt mit Landwirtschaft auf dem platten Land mithalten.

Es hört sich gut an. „Urban Farming“, „urbane Landwirtschaft“, will die Primärproduktion zum Verbraucher bringen und in die Städte holen. Verlockend, denn die Wege sind kurz, der Erzeuger ist quasi Nachbar. Doch es hört sich vielleicht zu gut an. Eine Studie der Universität Michigan hat ergeben, dass Obst und Gemüse, das in der Stadt-Farm wächst, einen sechsmal höheren Kohlenstoff-Fußabdruck hat als herkömmliche Produkte. Ist Urban Farming der Klimakiller von nebenan? Auch dabei lohnt es sich genauer hinzusehen.

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Es geht um die Frage von aktueller Beliebtheit und ökologischen Herausforderungen. Die Studie erschien in der Fachzeitschrift Nature Cities und stützt sich auf Daten von 73 städtischen Bauernhöfen und Gärten in fünf Ländern. Sie ist damit die bisher umfangreichste Studie, die den Kohlenstoff-Fußabdruck einer städtischen und der konventionellen Landwirtschaft vergleicht. Die Studie zeigt: Hinsichtlich der Kohlenstoffintensität der urbanen Landwirtschaft ist noch Luft nach oben.

6 mal mehr Kohlendioxidäquivalente in der Stadt

In der Studie wurden die Standorte der urbanen Landwirtschaft in drei Kategorien eingeteilt: Bauernhöfe im Stadtbereich, Einzelgärten und Gemeinschaftsgärten. Die Forscher berechneten die Treibhausgasemissionen, inklusive Materialien und Aktivitäten auf dem Hof, und verglich sie mit konventionell angebauten Produkten. Im Durchschnitt erzeugten die in der Stadt-Farm erzeugten Lebensmittel 0,42 Kilogramm Kohlendioxidäquivalente (CO2e) pro Portion, sechsmal mehr als konventionell angebaute Produkte mit 0,07 kg CO2e pro Portion.

Fußabdruck von Kultur und Zeit abhängig

Zwar hatten Tomaten, die in der Stadt wuchsen einen kleineren Kohlenstofffußabdruck als solche, die in konventionellen Gewächshäusern angebaut wurden. Aber der Unterschied verschwand bei luftverfrachteten Kulturen wie Spargel. Diese Ausnahmen deuten darauf hin, dass strategische Anbauentscheidungen und Managementänderungen eine Rolle bei der Verringerung der Klimawirkungen urbaner Landwirtschaft spielen können… weiterlesen 

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