Starkregen verursacht hohe Schäden an deutschen Wohngebäuden

Starkregen verursacht hohe Schäden an deutschen Wohngebäuden
Foto: NOAA/Unsplash

Starkregen verursacht hohe Schäden an deutschen Wohngebäuden

Starkregen hat in den letzten 20 Jahren deutschlandweit zu erheblichen Schäden an Wohngebäuden geführt, die sich auf insgesamt 12,6 Milliarden Euro belaufen. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) war statistisch gesehen jedes zehnte Haus zwischen 2002 und 2021 von Starkregen betroffen. Die Kosten für die Beseitigung der Folgen beliefen sich im Durchschnitt auf 7.600 Euro pro betroffenem Haus.

Besonders stark betroffen war Berlin, wo fast jedes siebte Haus (148 von 1.000 Wohngebäuden) Schäden durch Starkregen hatte. Rheinland-Pfalz verzeichnete die teuersten Schäden mit durchschnittlich 11.000 Euro.

In Euskirchen, Nordrhein-Westfalen, waren von Starkregenschäden 590 von 1.000 Wohngebäuden betroffen. Die Beseitigung eines Schadens kostete hier durchschnittlich über 45.000 Euro, hauptsächlich aufgrund der Sturzflut ‚Bernd‘ im Jahr 2021. Andere stark betroffene Gebiete waren der Eifelkreis Bitburg-Prüm, Köln und der Landkreis Ahrweiler.

Wetterextreme nehmen zu

„Wir gehen davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit für ein extremes Ereignis, wie es 2021 den Westen Deutschlands getroffen hat, in Folge des Klimawandels bis zu neunmal höher ist. Die kurzen, heftigen Regengüsse treten überall in Deutschland auf. Das heißt, jeder kann von Starkregen betroffen werden“, sagt Katharina Lengfeld, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Deutschen Wetterdienst. „Gegenden, die in den letzten 20 Jahren nur wenige Schäden durch Starkregen erlebten, haben bislang einfach Glück gehabt“, so Lengfeld.

„Extreme Wetterereignisse nehmen zu und damit auch die Schäden. Klimawandel bedeutet: Mehr Hitze, mehr Dürre, aber auch mehr Stürme und Starkregen. Darauf müssen wir uns einstellen“, sagt Asmussen. Gerade diese kurzen, heftigen Niederschläge verursachen besonders viele Schäden.

Prävention wird immer wichtiger

Nur 52 Prozent der Hausbesitzer haben eine Elementarschadenversicherung, die sie gegen die Folgen extremer Regenfälle schützt. Alle anderen müssen die Schäden selbst bewältigen. Deshalb betonen Experten die Notwendigkeit von Prävention, um künftige Schäden zu minimieren. Neben einem angemessenen Versicherungsschutz fordern Versicherer verbindliche Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung von Bund und Ländern. Dazu gehören klimaangepasstes Planen, Bauen und Sanieren, ein Baustopp in Überschwemmungsgebieten und die Verringerung der Flächenversiegelung.

Langfristig könnten sich die Prämien für Wohngebäudeversicherungen aufgrund von Klimaschäden verdoppeln, wenn keine wirksamen Maßnahmen zur Prävention ergriffen werden, so der GDV. Gesetzesvorhaben des Bundes könnten hierbei eine wichtige Rolle spielen, um den Klimafolgen effektiv zu begegnen und die finanziellen Belastungen für Hausbesitzer zu reduzieren. (Quelle: GDV)

hjo

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