Stromnotstand wegen Wärmepumpen

Stromnotstand wegen Wärmepumpen
Schloss Oranienburg Foto: Herbert2512/Pixabay CC/PublicDmain.jpg

Stromnotstand wegen Wärmepumpen

focus.de: In Oranienburg steht das Stromnetz vor dem Zusammenbruch. Jahrelang vernachlässigte Investitionen und ein unerwarteter Anstieg der Nachfrage infolge der Energiewende haben zu dieser Situation geführt. Die Stadt musste nun einen drastischen Schritt unternehmen, um dem Problem zu begegnen.

Die knapp 50.000 Einwohner umfassende Stadt Oranienburg nördlich von Berlin hat der dem Wirtschaftsministerium von Robert Habeck unterstellten Bundesnetzagentur mitgeteilt, dass in ihrem Hochspannungsstromnetz keine ausreichende Leistung mehr zur Verfügung steht, um weitere Haushalte oder gar Unternehmen zu versorgen. 

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Sie ist damit die erste Stadt in Deutschland, die den Stromnotstand ausruft. Die Versorgungsmöglichkeiten in der Stadt Oranienburg seien ausgeschöpft, sagte Peter Grabowsky, Geschäftsführer der Stadtwerke. Die Folge: Neuanmeldungen oder Leistungserhöhungen von Hausanschlüssen werden nicht mehr genehmigt. Neue Wärmepumpen und Ladeinfrastruktur wird es nicht geben. Auch neue Gewerbe- und Industrieflächen können nicht ans Netz angeschlossen und mit Strom beliefert werden.

In den vergangenen 20 Jahren haben sich rund 10.000 Einwohner angesiedelt

Oranienburg ist bislang eine stark wachsende Gemeinde im Speckgürtel der Bundeshauptstadt. Dorthin ziehen Familien, die herauswollen aus dem Trubel der City, aber die Nähe der Großstadt schätzen. Dorthin ziehen auch Gewerbebetriebe, die hier günstigere Flächen finden als in Berlin und die eine gute Verkehrsanbindung lockt. Rund 10.000 Einwohner sind in den vergangenen 20 Jahren dazu gekommen, was Seltenheitswert in einer brandenburgischen Mittelstadt hat. Das Rathaus von Oranienburg wirbt für die eigene Stadt mit diesen Worten: „Oranienburg ist eine schöne Stadt. Sie liegt an dem Fluss Havel. Immer mehr Menschen ziehen nach Oranienburg. Immer mehr Firmen kommen. In Oranienburg haben Firmen alles, was sie für gute Arbeit brauchen. Sie sind nah bei Berlin.“ 

Deshalb sei Oranienburg besonders wichtig für die Wirtschaft. Doch die Wachstumsstory der Stadt erhält jetzt einen empfindlichen Dämpfer. Denn der Strom geht ihr aus. Schuld dürfte ein Versagen der Stadtverwaltung sein. Aber auch die Folgen der Energiewende: Weil immer mehr bisher nicht dagewesene Stromverbraucher ans Netz gehen, bricht eben dieses Netz jetzt zusammen.

„Der Strombedarf unserer wachsenden Stadt hat sich enorm entwickelt“

Ein zerknirschter Stadtwerkechef Grabowsky lässt sich so zitieren: „Wir bedauern diese Entwicklung außerordentlich. Sie ist für alle Beteiligten sehr ärgerlich. Die Stadtwerke arbeiten zusammen mit der Hochspannungsnetzbetreiberin E.DIS Netz mit Hochdruck an einer Zwischenlösung, um den Engpass zu beseitigen, bis der Neubau des Umspannwerks der Stadtwerke Oranienburg in Betrieb gehen kann.“ Und Bürgermeister Alexander Laesicke fügt hinzu: „Der Strombedarf unserer wachsenden Stadt hat sich enorm entwickelt, schneller, als es in der Vergangenheit vorausgesehen wurde. Hier zeigt sich die Herausforderung, die Infrastruktur genauso schnell auszubauen… weiterlesen

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